Hewlett-Packard erneut im Visier von Greenpeace

Die Umweltschutzorganisation will heute vor dem kalifornischen HP-Hauptquartier gegen die Verwendung von gesundheitsgefährdenden Stoffen wie PVC und bromhaltigen feuerhemmenden Stoffen bei der Produktion von PCs und Druckern demonstrieren.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace prangert erneut Hewlett-Packard als exemplarischen "Bad Guy" einer Umwelt zerstörenden IT-Industrie an. Nachdem im vergangenen Jahr bereits niederländische Greenpeace-Aktivisten den Zugang zu HP-Büros in Utrecht blockiert und im Mai Schweizer Umweltschützer eine LKW-Ladung Elektronikschrott vor der Genfer HP-Zentrale abgeladen hatten, wollen am heutigen Dienstag nun Mitglieder der US-Sektion vor dem HP-Hauptquartier im kalifornischen Palo Alto gegen die Verwendung von gesundheitsgefährdenden Stoffen wie PVC oder bromhaltigen feuerhemmenden Stoffen bei der Produktion von Rechnern und Druckern demonstrieren.

Man habe erneut Hewlett-Packard herausgegriffen, weil das Unternehmen zu den größten PC-Herstellern der Welt gehöre und HP-Geräte stärker mit gefährlichen Stoffen (etwa Tetrabrom-Bisphenol A) belastet seien als die der Konkurrenz, erläuterte Schadstoff-Expertin Iza Kruszewska gegenüber US-Medien. "Andere Unternehmen leisten hier deutlich mehr, und wir erwarten, dass auch HP dies künftig tun wird." Welche besondere Aktion Greenpeace sich diesmal hat einfallen lassen, um zusätzliche Aufmerksamkeit zu erreichen, ist bislang allerdings nicht bekannt.

Hewlett-Packard startete unterdessen eine eigene PR-Offensive, in der das Unternehmen darauf hinwies, dass man konsequent daran arbeite, die Belastung von HP-Produkten mit Schadstoffen zu reduzieren. Schon im November hatte der Konzern angekündigt, dass das bromierte Flammschutzmittel Tetrabrom-Bisphenol A bei allen neuen Produkten der Markte HP, die nach dem 31. Dezember 2006 auf den Markt kommen, nicht mehr im Gehäuse enthalten sein wird. Seit mehr als zehn Jahren verzichte das Unternehmen zudem auf die Verwendung von Polyvinylchlorid (PVC) in den Gehäusen seiner Produkte, hieß es weiter.

HP-Manager David Lear wies allerdings auch darauf hin, dass es wegen technischer Einschränkungen nicht möglich sei, alle Schadstoffe komplett aus der Produktlinie zu entfernen. "Man muss eine Balance zwischen dem wissenschaftlich Machbaren und den damit verbundenen Kosten finden", erklärte Lear. So heißt es in der Umweltschutz-Agenda von HP denn auch lediglich, Ziel sei, "die verbleibenden bromierten Flammschutzmittel und PVC bei den Produkten der Marke HP zu ersetzen, sobald akzeptable Alternativen verfügbar sind, die sich nicht negativ auf die Produktleistung auswirken und die weder Gesundheits- noch Umweltschäden verursachen". (pmz)