Festnetz und Mobilfunk: Milliardenverluste
Die deutsche Telefongesellschaft o.tel.o, ein Gemeinschaftsunternehmen der Energiekonzerne Veba und RWE, wird nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Capital in diesem Jahr Verluste von 2,2 Milliarden DM schreiben.
Die deutsche Telefongesellschaft o.tel.o, ein Gemeinschaftsunternehmen der Energiekonzerne Veba und RWE, wird nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Capital in diesem Jahr Verluste von 2,2 Milliarden DM schreiben. Veba-Sprecher Kay Baden bezeichnete die Größenordnung als richtig, die genannte Zahl sei jedoch falsch. Auch sei die Größenordnung des Verlustanteils von 750 Millionen Mark, den die Mobilfunktochter E-Plus eingefahren haben soll, richtig. E-Plus verzeichnete zu geringe Umsätze sowie zu hohe Kosten bei der Neukundenaquisition.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet o.tel.o im Festnetzbereich einen Umsatz von 400 Millionen Mark. Damit liegt nach Angaben von Capital der Umsatz mit 500 Millionen unter Plan. Grund seien die Fehlinvestitionen in ein teures Leitungsnetz sowie die Verluste aus dem Mobilfunkgeschäft. o.tel.o rechnet bis Ende 1998 mit 200.000 festen Kunden. Derzeit schaltet das Unternehmen zehn Millionen Gesprächsminuten pro Tag.
Im vergangenen Geschäftsjahr 1997/98 waren bereits Verluste von 324 Millionen DM entstanden. Anteilseigner RWE konnte jedoch durch Sondererträge, unter anderem aus dem Verkauf der Talkline-Gruppe, den Verlust begrenzen. Der Vorstandsvorsitzende der RWE, Dietmar Kuhnt, räumte bei der RWE-Bilanzvorlage in Essen Fehler beim Start in den liberalisierten Telefonmarkt ein. Jetzt hat der Energiekonzern die Investitionen in die Telefongesellschaft gestoppt. Christiane Schulzki-Haddouti (dz)