Haftbefehl gegen Alexander Falk wird unter Auflagen aufgehoben

Das Hamburger Landgericht begründete seine Entscheidung mit der bisherigen Länge der Haft sowie der Verzögerung des Prozesses durch die Erkrankung eines Mitangeklagten. Falk sei aber der ihm zu Last gelegten Taten "weiterhin dringend verdächtig"

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 37 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der seit fast zwei Jahren in Untersuchungshaft sitzende Internet-Unternehmer Alexander Falk wird unter strengen Auflagen von der Haft verschont. Falk muss nach Angaben des Landgerichts Hamburg vom Freitag eine Bankbürgschaft in Höhe von 1,5 Millionen Euro hinterlegen und seine Ausweispapiere abgeben. Sollte Falk alle Auflagen des Gerichts erfüllen, käme er dennoch nicht sofort frei. Gegen den 35-Jährigen liegen noch zivilrechtliche Haftbefehle vor, die er allerdings durch eine eidesstattliche Erklärung über seine Vermögensverhältnisse abwenden könnte.

Das Gericht begründete seine Entscheidung mit der bisherigen Länge der Haft sowie der Verzögerung des Prozesses durch die Erkrankung eines Mitangeklagten. Falk sei aber der ihm zu Last gelegten Taten "weiterhin dringend verdächtig". Ihm werden schwerer Betrug, Kursmanipulation sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen. "Wir nehmen das, was wir kriegen können", sagte Verteidiger Thomas Bliwier. Falks Anwälte hatten eine Aufhebung des Haftbefehls beantragt.

Falk muss sich gemäß der Gerichtsentscheidung einmal wöchentlich bei der Polizei melden und darf ohne gerichtliche Genehmigung Deutschland nicht verlassen. Mit den strengen Auflagen wolle das Gericht der weiterhin bestehenden Fluchtgefahr begegnen. Falk soll den Wert seiner Internet-Firma Ision durch Scheinumsätze in die Höhe getrieben und bei deren Verkauf an die britische Energis einen überzogenen Preis kassiert haben. Mit ihm sind fünf weitere Manager angeklagt, die aber alle auf freiem Fuß sind. Der frühere Finanzchef der Ision hatte sich wegen einer Beinverletzung am Mittwoch als verhandlungsunfähig gemeldet. Dem Prozess drohte deshalb eine Pause von einem Monat. (dpa) / (pmz)