Sendepause durch Firmware-Lücken

Sicherheitsforscher haben in den Firmware-Paketen von Samsungs netzwerkfähigen TV-Geräten und Blu-ray-Playern eine Schwachstelle entdeckt, durch die ein Angreifer die Geräte lahm legen kann. Auch ein Sony-Modell ist verwundbar.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Der Sicherheitsforscher Luigi Auriemma hat in der Firmware von Samsungs netzwerkfähigen TV-Geräten und Blu-ray-Playern eine Schwachstelle entdeckt, durch die ein Angreifer die Geräte faktisch lahm legen kann. Die Geräte lauschen auf Port 55000, um Steuerpakete von iOS- und Android-Smartphones entgegen zu nehmen.

Wenn diese Pakete unerwartete Zeichen wie einen Zeilenumbruch enthalten, nimmt das Gerät laut Auriemma nach fünf Sekunden keine Befehle mehr entgegen – weder über das Smartphone noch über die Infrarot-Fernbedienung. Weitere fünf Sekunden später führt das Gerät angeblich einen Neustart nach dem anderen durch. Den Angaben des Forschers zufolge kommt man aus dieser Schleife nur durch das Eingreifen eines Technikers wieder heraus, der das Gerät über den Service Mode zurücksetzen muss.

Auriemma hat einen Proof-of-Concept-Exploit veröffentlicht, mit dem man das Problem nachvollziehen können soll. Auch der Sony-Fernseher Bravia KDL-32CX525 lässt sich über das Netzwerk lahm legen. Die Gefahr, die von diesen Schwachstellen ausgeht, ist allerdings gering: Der betroffene Port ist im Normalfall nur im lokalen Netzwerk erreichbar, sofern man dies nicht anders in den Router-Einstellungen festlegt. Der böswillige Angreifer muss sich also im gleichen Netz befinden. So könnte einem das ungeschützte WLAN zum Verhängnis werden, wenn der Nachbar nicht mit der Lautstärke des Fernseher einverstanden ist. (rei)