Man spreche Deutsch, nicht Denglish

Der Verein Deutsche Sprache (VDS) fordert eine Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz, wie sie in anderen deutschsprachigen Ländern existiert.

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  • dpa

Der Verein Deutsche Sprache (VDS) fordert eine Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz, wie sie in anderen deutschsprachigen Ländern existiert. So soll unter anderem der "Kolonisierung" unserer Sprache durch Englisch, das nicht zuletzt die IT-Welt dominiert, entgegengetreten werden.

"Mehr als in den meisten anderen Ländern Europas und der Welt ist es in Deutschland die Landessprache, die das Gemeinwesen zusammenhält", schreibt VDS-Vorsitzender Walter Krämer in der Aprilausgabe der Vereinszeitschrift "Sprachnachrichten" . Krämer zitiert zur Begründung den CSU-Generalsekretär Markus Söder: "Deutschland braucht mehr Gemeinsinn und Zusammenhalt", so Söder. "Die anstrengenden Reformen ... sind nur möglich, wenn es eine Art Mannschaftsgeist gibt. Das ist die mentale Grundlage für ökonomischen Erfolg."

Verfassungen in anderen Ländern nähmen auf die jeweilige Landessprache ausdrücklich Bezug, schreibt Krämer. So werde die deutsche Sprache etwa in den Verfassungen der Schweiz, Liechtensteins und Österreichs als Staats- oder Landessprache festgeschrieben. "In Deutschland dagegen ist die Landessprache bislang nur ein Thema für nachgelagerte Gesetze - eine Lücke, die von immer mehr Politikern und Wissenschaftlern als großer Standortnachteil angesehen wird", meint der Sprachbewahrer. Der VDS schlägt einen neuen Artikel 22 a vor: "Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch", soll er lauten. Der Artikel 22 des Grundgesetzes lautet: "Die Bundesflagge ist schwarz-rot-gold."

Der Verein wendet sich seit 1997 gegen das Denglish, die Vermischung des Deutschen mit englischen Sprachbrocken; seine aktuelle Anglizismenliste, die deutsche Alternativen zu englischen Ausdrücken vorschlägt, umfasst derzeit 5730 Einträge. Daneben kürt der VDS regelmäßig den Sprachhunzer des Monats und den Sprachpanscher des Jahres -- Titel, für die in den letzten Jahren nur zu oft Telekommunikations- und IT-Unternehmen nominiert wurden. (dpa) (gr)