Frankreich will Videoüberwachung durch Vernetzung ausbauen

Die Innenministerin will "Kamera-Netze" aufbauen, um unterschiedliche Überwachungssysteme von staatlichen und privaten Stellen zu verknüpfen.

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Von
  • Florian Rötzer

Wie die französische Innenministerin Michèle Alliot-Marie bei einem Arbeitstreffen bekannt gab, will die Regierung die Videoüberwachung ausbauen. Dies sei angesichts terroristischer Risiken, mit denen man zu rechnen habe, "unerläßlich". Konkret schwebt Alliot-Marie eine verbesserte Zusammenarbeit mit bereits bestehenden privaten "Kamera-Netzen" vor. Man müsse verschiedene Überwachungssysteme, z.B. solche, die von der Polizei genutzt werden, mit anderen, etwa von Transportunternehmen oder beispielsweise von Kirchen oder Moscheen, miteinander abstimmen. Mit der Verknüpfung mehrerer Netze will die französische Regierung ihre Überwachungskapazitäten verdreifachen.

"Um das größtmögliche Territorium abzudecken", erklärte Alliot-Marie, "ist eine bessere Vernetzung notwendig." Dabei verwies sie namentlich auf die französische Eisenbahngesellschaft SNCF, die Pariser Metrobetreibergesellschaft RATP und die "großen Geschäfte". Es solle sichergestellt werden, dass die Bilder, die von verschiedenen Kameras aufgenommen werden, miteinander verbunden werden, sodass die Polizei künftig leichter Bilder von Bahnhöfen oder Metrostationen verwenden kann.

Wieviel Geld das Projekt den französischen Staat kosten wird, darüber machte die Innenministerin keine Angaben. Gesetzliche Grundlagen sollen mit der Vorlage eines größeren Rahmengesetzes (LOPSI, Loi d'orientation et de programmation de Sécurité intérieure) im Herbst geschaffen werden. (fr)