GfK erwartet 2012 ein Umsatzwachstum von 1,4 Prozent im Einzelhandel

Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und der anhaltenden Staatsschuldenkrise werden sich die Konsumausgaben privater Verbraucher im europäischen Einzelhandel 2012 weiter rückläufig entwickeln.

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Von
  • Matthias Parbel

Im vergangenen Jahr erzielte der Einzelhandel in den betrachteten 32 Ländern Europas einen Gesamtumsatz von rund 2,96 Billionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) lediglich mit einem Anstieg von 1,4 Prozent – nach einem Wachstum von 2,4 Prozent im Jahr 2011. Die unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Ländern der Region wird sich dabei noch weiter verschärfen, wie Sebastian Müller, GfK-Einzelhandelsexperte und einer der Autoren der Studie, anmerkt: "Vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise und den teils immer noch andauernden Finanzierungsengpässen stellt sich auch die aktuelle Anschaffungsneigung in den einzelnen Ländern Europas sehr unterschiedlich dar."

(Bild: Grafik: GfK GeoMarketing)

Während beispielsweise in Deutschland und Frankreich mit einem Zuwachs zwischen 1 und 2 Prozent zu rechnen sei und Österreich sowie Großbritannien sogar deutlich mehr als 2 Prozent Wachstum erwarten dürfen, stehen die Zeichen in südeuropäischen Ländern auf Abschwung. So droht nach Einschätzung der GfK-Experten in Griechenland ein Umsatzminus bis zu 15 Prozent. Auch in Spanien und Portugal muss sich der Einzelhandel auf Einbußen von 4 bis 6 Prozent einstellen.

Insbesondere private Verbraucher geben zunehmend weniger Geld für den Konsum aus – ein Trend, der sich laut GfK bereits in den vergangenen Jahren abzeichnete und der sich auch 2012 fortsetzen werde. So sank beispielsweise der Anteil der Einzelhandelsausgaben an den privaten Konsumausgaben in den 27 Ländern der EU von 31,9 Prozent im Jahr 2010 auf 31,3 Prozent im vergangenen Jahr. Als wesentliche Gründe für diese rückläufige Entwicklung seien unter anderem steigende Energiekosten und die wirtschaftliche Unsicherheit zu nennen. In der Folge habe sich auch die Dynamik der Verkaufsflächensteigerung spürbar verlangsamt. Im vergangenen Jahr stieg die Verkaufsfläche pro Kopf lediglich noch um 1 Prozent – wenn auch mit stark unterschiedlicher regionaler Ausprägung und vor dem Hintergrund eines Bevölkerungsanstiegs um insgesamt 0,5 Prozent. Eine überdurchschnittliche Verkaufsflächensteigerung war laut GfK in Frankreich, der Slowakei sowie den beiden baltischen Staaten Litauen und Lettland zu verzeichnen. (map)