Infineon leidet unter Speicherchiptochter Qimonda
Der Halbleiterhersteller Infineon hat nach dem Abrutschen der Speicherchiptochter Qimonda in die Verlustzone ein schwaches drittes Quartal hinter sich.
Der Halbleiterhersteller Infineon hat nach dem Abrutschen der Speicherchiptochter Qimonda in die Verlustzone ein schwaches drittes Quartal hinter sich. Der Umsatz des Konzerns ging im dritten Quartal des Infineon-Geschäftsjahrs 2007 im Vergleich zum gleichen Vorjahresquartal um 11 Prozent auf 1,751 Milliarden Euro zurück; im Vergleich zum Vorquartal bedeutet dies einen Umsatzrückgang um ebenfalls 11 Prozent. Unter Herausrechnung des Ergebnisses von Qimonda stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 2 Prozent und im Quartalsvergleich um 2 Prozent auf 1,011 Milliarden Euro.
Der Nettoverlust von Infineon im dritten Quartal betrug 197 Millionen Euro (26 Cent pro Aktie), im gleichen Vorjahresquartal lag er bei 23 und im Vorquartal bei 11 Millionen Euro (3 respektive 1 Cent pro Aktie), der Verlust vor Steuern (EBT) lag im Konzern bei 280 Millionen Euro (nach einem Gewinn von 49 Millionen Euro im Vorjahres- und im Vorquartal). Ohne Qimonda war das EBT positiv: 13 Millionen Euro Plus statt 51 Millionen Euro Verlust im Vorjahresquartal und 28 Millionen Euro Miese im Vorquartal.
Während im vorangegangenen Quartal die Speicherchipsparte dem Gesamtkonzern in die schwarzen Zahlen half, zog sie ihn dieses Mal tief mit in die Miesen. Die Umsatzsteigerungen der nach Auslagerung von Qimonda noch verbliebenen Firma begründete Infineon vor allem mit höheren Umsätzen bei Kommunikationslösungen im Vergleich zum Vorquartal; im Vergleich zum Vorjahr musste Infineon hier aber auch noch Rückgänge hinnehmen. Aufwendungen für Restrukturierungen seien zudem beim Infineon-Ergebnis vor Steuern zum großen Teil durch Sondereinnahmen aus dem Verkauf des Geschäfts mit Polymer Optical Fiber (POF) ausgeglichen worden; dies verbesserte auch das Endergebnis der Sparte Automotive.
Die Sparte "Automotive, Industrial & Multimarket" steigerte den Umsatz im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 752 Millionen Euro, der operative Gewinn (EBIT) stieg um 42 Prozent auf 81 Millionen Euro. Bei den Kommunikationslösungen gab es im Jahresvergleich einen Umsatzrückgang um 3 Prozent auf 259 Millionen Euro, der operative Verlust sank um 44 Prozent auf 34 Millionen Euro. Infineon gibt sich aber optimistisch, was die Sparte angeht: Man habe die Auslieferung von Mobiltelefonplattformen signifikant steigern können, und gegenüber dem Vorquartal sei der Umsatz um 9 Prozent gestiegen. Auch habe man durch die Zukäufe im DSL-Endgerätegeschäft (CPE) die Sparte im abgelaufenen Quartal weiter gestärkt. Daher erwarte man im vierten Quartal eine weitere Steigerung des Umsatzes von Infineon (ohne Qimonda), der vor allem durch die Sparte Kommunikationslösungen getragen werde.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Infineon in Euro
Das Geschäftsjahr beginnt jeweils im Oktober
Das Geschäftsjahr beginnt jeweils im Oktober
| Quartal | Umsatz | Nettogewinn/ -verlust |
(211 Mio. EBIT)
(28 Mio. EBIT)
(49 Mio. EBIT)
(1,058 Mrd. *)
(30 Mio. EBIT)
(-174 Mio EBIT *)
(0,958 Mrd. *)
(216 Mio. EBIT)
(-9 Mio EBIT *)
(0,978 Mrd. *)
(49 Mio. EBIT)
(-28 Mio. EBIT *)
(1,011 Mrd. *)
(-280 Mio. EBIT)
(13 Mio. EBIT *)
(*Â ohne die Speicherchip-Sparte Qimonda)