Salamworld: Facebook-Alternative für Muslime

Salamworld will ab August Muslimen eine Alternative zu Facebook bieten. 50 Millionen Mitglieder sollen es in den nächsten drei Jahren werden.

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Von
  • Gilles Lopez

Halal, also erlaubt und nicht verboten, sollen die Inhalte von Salamworld, der geplanten Community von Muslimen für Muslime sein. Salamworld versteht sich nicht als Klon von Facebook, sondern will eine Plattform sein, die auf islamischen Werten basiert, sagte Unternehmenssprecher Yavuz Selim Kurt gegenüber heise online. Trotzdem sollen gängige Community-Funktionen wie Chat, Messaging und Foren nicht fehlen.

Die Gründer von Salamworld, dessen Hauptquartier in Istanbul ist, planen Großes: 50 Millionen Nutzer sollen es innerhalb 3 Jahren werden. Ob dies gelingt, hängt nicht zuletzt auch von den angebotenen Diensten ab. Funktionen wie "Ask Imam" oder eine Islamische Enzyklopädie richten sich an Muslime, doch will Salamworld ausdrücklich auch Nutzer anderer Glaubensrichtungen ansprechen.

Salamworld soll keine politische Plattform werden, der unternehmerische Erfolg steht klar im Vordergrund. Laut Kurt ist die Seite kommerziell ausgerichtet und versteht sich auch als Shopping Mall. Nach Erreichen der kritischen Masse sollen Werbung, B2B und Verkaufsangebote Gewinn bringen. Salamworld muss hier einen schmalen Grat zwischen den propagierten, idealistischen Zielen und schnöden, materialistischen Interessen gehen.

Zensieren werde man nicht, versichert Kurt. Jedoch ende die Freiheit eines jeden, wo die des anderen beginne. In der Praxis heißt das: Bilder und Videos werden auf anstößige Inhalte, wie beispielsweise Nacktaufnahmen, gefiltert. Moderatoren auf verschiedenen Ebenen überprüfen Textbeiträge. Die Attraktivität des Angebots hängt sicher auch davon ab, ob diese Mechanismen den zukünftigen Usern noch genügend Spielraum lassen.

Zum islamischen Fastenmonat Ramadan im August soll eine Betaversion ans Netz gehen, allerdings nur für vorab registrierte und eingeladene Nutzer. (gil)