eHealth: Krankenhäuser rüsten auf

Das Bonner Johanniter-Krankenhaus ist das erste Krankenhaus, das im Zuge eines eHealth-Projektes durchgängig auf WLAN in den Krankenstationen setzt.

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Von
  • Detlef Borchers

Das Bonner Johanniter-Krankenhaus ist das erste Krankenhaus, das im Zuge eines eHealth-Projektes durchgängig auf WLAN in den Krankenstationen setzt. Dies gab die Deutsche Telekom im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Die Umrüstung auf WLAN im Krankenhaus durch den Bonner Konzern erfolgt im Rahmen der Telekom-Standortkampagne "Partner.Bürger.Nachbar" und läuft als Kooperation zwischen Krankenhaus und Telekom, die heute unterzeichnet wurde.

Im Johanniter-Krankenhaus wurde als erstes die Station 6a auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Mediziner und Pflegepersonal arbeiten hier mit Tablet PCs an den Krankenakten der Patienten. Neue Befunde werden vor Ort in den PC eingegeben und gelangen über das WLAN sofort in das Krankenhausinformationssystem. Die "PC-gestützte Visite" soll nach den Angaben von Krankenhaus-Geschäftsführer Klaus Szesik die Therapiesicherheit erhöhen und Kosten senken. Das sukzessive im gesamten Krankenhaus startende WLAN soll in Zukunft auch auf das angrenzende Altersheim ausgedehnt werden. In einem zweiten Schritt sollen alle Betten mit RFID-Chips ausgestattet werden. Dies soll die Sicherheitsstandards bei den Betten erhöhen und die Verwaltung freier Betten erleichtern.

Ein ähnliches Projekt hatte Siemens Business Services bereits Mitte vergangenen Jahres im New Yorker Jacobi Medical Center gestartet. Neben dem WLAN und den Tablet PCs wurden dabei auch RFID-Chips eingeführt, die jedoch nicht an den Betten, sondern an den Patienten befestigt wurden. Die Armbänder funken dabei eine ID, die es dem Arzt gestattet, die Krankenakte oder etwaige Operationsanweisungen einzusehen.

In diesem Zusammenhang hat Siemens einen weiteren Erfolg zu melden: Am gestrigen Mittwoch begann der Rollout der ersten 100.000 Smartcards, die Siemens an insgesamt 45 medizinische Verbund-Einrichtungen des New Yorker Ballungsraumes liefert. Die mit einem Patientenfoto personalisierten Karten enthalten einen Chip, auf dem mögliche Allergien, die Medikationsdaten und die aktuellen Laborbefunde gespeichert werden. Ehe die Daten von den Medizinern gelesen werden können, muss der Patient als Eigentümer der Karte seine Einwilligung durch die Eingabe einer PIN dokumentieren.

Im Zuge des stufenweisen Rollouts der Smartcard werden als erstes die Patienten des Mount Sinai Hospitals Karten erhalten; weitere Krankenhäuser sind das Elmhurst und Queens Hospital. Langfristig sollen alle Krankenhäuser der New York City Health and Hospitals Corporation auf den Einsatz von Smartcards umstellen. (Detlef Borchers) / (jk)