WarDriving-Veteran steckt angeblich hinter StreetView-Datenskandal

Bei dem bislang unbenannten Google-Techniker, der im Alleingang das Anzapfen ungeschützter WLANs durch StreetView-Autos gesorgt hat, soll es sich um den Entwickler des WarDriving-Tools NetStumbler handeln.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Der bislang unbenannte Google-Mitarbeiter, der laut einer Untersuchung der amerikanischen Telekommunikations-Behörde FCC (Federal Communications Commission) im Alleingang dafür gesorgt haben soll, dass Googles StreetView-Autos unverschlüsselte WLANs angezapft haben, soll identifiziert sein. Laut einem Bericht der New York Times ist er ein alter Bekannter: Es soll sich um Marius Milner handeln, der vor rund zehn Jahren mit seinem WLAN-Scanner NetStumbler eines der beliebtesten WarDriving-Tools entwickelt hat.

Die New York Times beruft sich auf einen ehemaligen Staatsermittler, der mit der Untersuchung das Falls betraut gewesen sei. Milner habe bereits seit 2003 bei Google gearbeitet und sei seit 2008 im YouTube-Team tätig. Die Software für die StreetView-Autos, die laut der FCC-Untersuchtung intern als "gstumbler" bezeichnet wird, soll Milner in den 20 Prozent seiner Arbeitszeit geschrieben haben, die Google-Mitarbeitern für eigene Projekte zur Verfügung steht. Das Ziel sei gewesen, die gesammelten Daten für andere Google-Projekte zu benutzen.

Gstumbler hat in der Zeit von 2007 bis 2010 unter anderem Suchabfragen und Mails in ungeschützten WLANs mitgeschnitten. Nach wie vor herrscht Unklarheit darüber, wer von den Plänen Milners wusste. Laut der FCC-Untersuchung hat Milner seinen Arbeitgeber vorab über sein Vorhaben informiert. Die StreetView-Manager bestreiten jedoch, von den Plänen gewusst zu haben. Insgesamt sollen laut der FCC sieben Google-Techniker an der StreetView-Software gearbeitet haben, einer davon soll den Code sogar Zeile für Zeile überprüft haben. (rei)