Bildungsministerin soll Doktorarbeit teilweise abgekupfert haben

Auf 50 von 325 Seiten der 32 Jahre alten Doktorarbeit von Annette Schavan sollen sich laut dem Weblog "schavanplag" Textstellen finden, deren Quellen sie nicht immer ausreichend benannt hat.

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Bundesbildungs- und Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) sieht sich einem anonymen Plagiats-Vorwurf gegen ihre 32 Jahre alte Doktorarbeit ausgesetzt. In einem "schavanplag" genannten Blog werden dazu zahlreiche Stellen aus der Dissertation aufgeführt, die sie 1980 an der Universität in Düsseldorf eingereicht hatte. Schavan soll demnach Quellen nicht immer ausreichend benannt haben.

Die Ministerin forderte laut dpa den oder die Autoren des Blogs am Mittwoch in Berlin auf, ihre Anonymität aufzugeben. Sie sei jederzeit bereit, darüber zu sprechen, welche Quellen sie in welcher Weise verwendet habe, sagte Schavan. Sie gebe gerne jedem Rechenschaft. "Mit anonymen Vorwürfen kann man schwerlich umgehen", sagte Schavan.

In dem Blog werden auf rund 50 von etwa 325 Seiten Stellen als Plagiate eingestuft. Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Schavan hatte zum Thema "Person und Gewissen – Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung" im Fach Erziehungswissenschaften promoviert. Ihr Doktorvater Prof. Dr. Gerhard Wehle hatte nach Angaben der Universität die Dissertation mit der Note "magna cum laude" bewertet. (anw)