ARD: Receiver für Probleme bei neuen HD-Sendern verantwortlich

ARD Digital betont, dass die neuen HD-Sender standardkonform ausgestrahlt werden, will aber keine Schuldzuweisungen vornehmen und bei der Lösung der Probleme mit den Geräteherstellern zusammenarbeiten.

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Von
  • Nico Jurran

Seit dem Start der neuen öffentlich-rechtlichen HDTV-Sender am Montagmorgen treffen in der Redaktion von heise online immer neue Mails von Lesern ein, deren Digital-TV-Receiver einige oder alle Programme nicht korrekt darstellen. War zunächst noch von einem guten Dutzend betroffener Modelle die Rede, hat sich deren Zahl mittlerweile locker verdoppelt – und schließt mittlerweile auch einige HD-Fernsehgeräte mit DVB-S(2)-Tuner und HTPC-Systeme ein.

Mittlerweile hat sich ARD Digital gegenüber heise online zu den Problemen geäußert. Sprecherin Brigitte Busch betonte, dass die ARD die neuen Sender standardkonform ausstrahle. Insofern müsse das Problem auf Seiten der Empfangsgeräte liegen. Die neuen Empfangsdaten seien den Receiver-Herstellern zudem im Dezember 2011 mitgeteilt worden; ab diesem Zeitpunkt hätten auf Nachfrage auch entsprechende Transportströme für Tests zur Verfügung gestanden.

Laut Busch geht es der ARD aber nicht darum, Schuldzuweisungen vorzunehmen. Vielmehr nehme die ARD das Problem sehr ernst und wolle über das zentrale Forschungs- und Entwicklungsinstitut IRT gemeinsam mit den Herstellern nach Lösungen suchen. Diese müssten allerdings über Firmware-Updates der Hersteller laufen, weshalb man die betroffenen Zuschauer an diese verweisen müsse.

Das Branchenportal Digitalfernsehen ging zuletzt davon aus, dass die Ursache für die Probleme beim von ARD und ZDF ausgelieferten digitalen Datenstrom zu suchen ist – mit der Begründung, dass eine Inkompatibilität nur mit bestimmten Chipsätzen mittlerweile auszuschließen sei.

Die Hersteller der betroffenen Receiver waren leider für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Comag und SM Electronic (Skymaster) sollen nach Leserangaben gegenüber Kunden bereits Firmware-Updates angekündigt haben. Bei einem Kathrein-Modell soll angeblich das Einspielen einer alternativen Enigma-Firmware für Abhilfe sorgen.

[Update: Mittlerweile ist auf der offiziellen Comag-Seite auch eine Stellungnahme zu den Problemen veröffentlicht. Danach arbeite das Unternehmen "derzeit verstärkt an einer Lösung" und wird diese "schnellstmöglich zur Verfügung" stellen.] (nij)