Verzögerungen bei Thunderbird

Die Mozilla-Foundation aktualisiert ihre Release-Pläne für die nächsten Versionen des Open-Source-Mailclients.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach der Release von Firefox 1.5 warten viele User nun auf Thunderbird 1.5. Und vor wenigen Tagen haben die Entwickler der Mozilla-Foundation bereits zu einem Brainstorming für erwünschte Funktionen und Verbesserungen in Version 2.0 des Open-Source-Mailclients aufgerufen. Nun zeigt sich aber, dass die nächsten Versionen von Thunderbird nicht wie bislang geplant noch in diesem Jahr (Thunderbird 1.5) beziehungsweise im ersten Quartal 2006 (Thunderbird 2.0) erscheinen können.

In einer aktualisierten Roadmap gehen die Mozilla-Entwickler davon aus, Thunderbird 1.5 im Januar 2006 herausbringen zu können. Eigentlich sollte die E-Mail-Software nicht allzu lange nach der Freigabe des Webbrowsers Firefox 1.5 erscheinen – bei dem gab es aber auch schon einige Verzögerungen: Den Wunschtermin zum ersten Geburtstag von Firefox 1.0 verpassten die Entwickler. Für Thunderbird 2.0 wiederum sieht die Planung nun ähnlich aus wie für Firefox 2.0, bei dem die Arbeiten bereits begonnen haben: Für Firefox 2.0 ist vorläufig ein Release-Datum 27. Juni geplant, für Thunderbird 2.0 planen die Entwickler ähnliches, geben sich aber noch etwas vorsichtiger und sprechen von "Sommer 2006".

In Thunderbird 1.5 soll beispielsweise eine Rechtschreibprüfung Einzug halten, die bereits beim Schreiben fremd oder falsch erscheinende Wörter markieren kann. Der eingebaute RSS-Reader wird auch OPML-Import und Podcasts unterstützen; Anhänge von eingegangenen E-Mails werden sich separat löschen lassen. Dazu soll es reichen, den Anhang zu markieren und die Löschtaste zu drücken. In Thunderbird 1.5 wird sich auch ein Zeitabstand einstellen lassen, in dem das Programm neue E-Mails, die noch nicht abgeschickt wurden, automatisch zwischenspeichert, damit keine Änderungen verloren gehen. Bei der Spam-Filterung soll sich der E-Mail-Client mit SpamAssassin und SpamPal abstimmen können, außerdem wird ein Phishing-Schutz gegen Mails zum Abgreifen vertraulicher Informationen wie Banking-Accountdaten eingebaut. Zudem soll Thunderbird bei der Authentifizierung das Kerberos-Protokoll unterstützen.

Zuletzt hatten die Entwickler den Release Candidate 1 von Thunderbird freigegeben, der im Funktionsumfang schon weitgehend komplett sein soll. Ende Dezember soll noch ein Release Candidate 2 folgen. Die Haupt-Anlaufstelle für Endanwender von Thunderbird und Firefox ist übrigens mittlerweile nicht mehr mozilla.org, die Website der Mozilla-Foundation, sondern mozilla.com. Sie wird von der neugegründeten Mozilla Corporation betrieben, die als Vermarktungsfirma die Verbreitung der Mozilla-Anwendungen fördern soll, ohne dass die Software ihren Open-Source-Status beziehungsweise die Mozilla-Foundation die Kontrolle über die weitere Entwicklung verliert. Auf mozilla.org findet man die gewohnte Website, wie sie vor der Freigabe von Firefox 1.5 bestand, mit Links unter anderem zu Mozillazine sowie beispielsweise Entwickler-Informationen. Unter mozilla.com gibt es nicht nur direkte Download-Verweise und Hilfestellungen für Thunderbird und Firefox, sondern beispielsweise auch einen Verweis auf die Werbekampagnen von Spreadfirefox.

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