Entnerv-o-mat für Sourceforge-Säulen

Mit Party und Preisverleihung ehrt Sourceforge die Gewinner einer Community-Umfrage nach den besten Open-Source-Projekten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Die Open-Source-Projektplattform Sourceforge hat zum zweiten Mal die beliebtesten Projekte in ihrem Stall gekürt. Die Laureaten sind das Multimedia-Projekt Audacity, der Bittorrent-Client Azureus, die Datenbank Firebird gleich zweimal, und zwar als bestes Projekt für Unternehmen und als das Produkt mit dem besten Support, das Blogging-Werkzeug phpBB, der Datenbank-Verwalter phpMyAdmin, das Spieleprojekt ScummVM sowie TortoiseSVN als bestes Entwicklungswerkzeug. Als bestes Neu-Projekt kam der Tauschbörsen-Client eMule heraus, der immerhin schon 2002 erschienen ist – Grund genug für die Jury, auch noch den nächstbesten Kandidaten dieser Kategorie zu würdigen, den Anwendungs-Starter Launchy für Windows.

Den Vogel aller Wertungen hat jedoch das Archivprogramm 7-Zip abgeschossen, das nicht nur fürs beste technische Design gelobt wurde, sondern vor den obigen Preisträgern auch noch die Krone für das insgesamt beste Sourceforge-Projekt erhielt.

Die 2007 Community Choice Awards vermitteln ein Meinungsbild der angemeldeten Sourceforge-Communitymitglieder, welche Anwendungen sie für besonders gelungen, innovativ oder auch nur für besonders gut betreut halten. Bislang haben sich die Veranstalter nicht dazu geäußert, wie viele Stimmen zur Bewertung eingegangen sind, vielleicht geschieht das am kommenden Montag, wenn die Ergebnisse offiziell verkündet werden sollen. Zwar leidet das Ansehen der Awards etwas darunter, dass manch schwergewichtiges Open-Source-Paket wie OpenOffice oder MySQL nicht auf Sourceforge auftaucht und somit nicht in den Vergleich eingreifen kann. Immerhin stammen die Preisträger aber zum überwiegendenteil aus dem Spitzenfeld der Sourcforge-Download-Statistik.

An Stelle von Siegespalmen – insgesamt wurden Preise für zehn Kategorien vergeben – erhielten die Gewinner im Rahmen einer Champagnerparty am gestrigen Donnerstag jeweils ein Thingamagoop, ein Gimmick in Gestalt eines Spielzeugroboters mit eingebautem analogem Synthesizer. Die Gerätchen scheinen mitunter recht nervige Töne von sich zu geben, weshalb Sourceforges Community-Manager Ross Turk auch einräumte, er fände die Objekte, "techie und kitschy" wie sie seien, zwar gerade passend für den Wettbewerb, sein privates Exemplar habe aber inzwischen den Spitznamen "the Annoyatron" weg. Das mag so viel bedeuten wie "Entnerv-o-mat". (hps)