CPUs: Ivy Bridge startet mit Allokation
Die ersten Ivy-Bridge-CPUs sind in der Distribution angekommen. Bis auf weiteres wird es aber nur geringe StĂĽckzahlen geben. Trotz der noch hohen Preise herrscht von Anwenderseite bereits reges Interesse an den neuen Intel-Chips. AMD reagiert mit einer Preissenkung seines Bulldozer-Flaggschiffs.
Seit der KW 17 sind Intels neue Ivy-Bridge-Prozessoren erhältlich. Grundsätzlich startet die neue Generation mit fünf Modellen. Davon sind aber zunächst nur zwei lieferbar: Für die Boxed-Version des i5-3450 (3,1 GHz) müssen Fachhändler mit einem HEK von knapp 147 Euro rechnen. Der i5-3550 (3,3 GHz) kostet beispielsweise bei Also Actebis rund 160 Euro. Nicht vor dem 15. Mai wird der Nachschub des i5-3570 (3,4 GHz) sowie des i7-3770 (3,4 GHz) eintreffen. In den Online-Shops der Broadliner sind die beiden CPUs ab zirka 177 bzw. 230 Euro gelistet. Noch später kommt der auch für das Übertakten geeignete i7-3770K (3,5 GHz), der zu einem HEK von 258 Euro erhältlich sein soll. Hier blühen bereits die ersten Spekulationen in der Tuning-Szene. Es wird erwartet, dass sich mit flüssigem Stickstoff die typischen Taktraten von 6,0 bis 6,5 GHz sogar auf bis zu 7 GHz steigern lassen. In Verbindung mit RAM-Taktraten ab 1,5 GHz (DDR3-3000) dürften bald neue Benchmark-Weltrekorde ins Haus stehen.
Der durchschnittliche Verkaufspreis liegt in der KW 18 rund 15 Prozent ĂĽber den Kursen in der KW 1.
Gegenüber den bestehenden Sandy-Bridge-CPUs bringt Ivy Bridge eher kleine Verbesserungen. In der Intel-Sprache befindet sich die Entwicklung auf dem "Tick"-Level. Der nächste "Tock" ist mit Haswell für den Frühsommer 2013 geplant. Der Termin ist zwar noch nicht offiziell verabschiedet, aber bereits auf einigen Roadmaps zu finden.
Ivy-Bridge-Chips kommen zunächst nur als Quad-Core-Ausführungen für Notebooks sowie für Desktop-Rechner mit LGA1155-Sockel. Serie-7-Mainboards unterstützen die CPUs mit den Chipsätzen Z77, Z75, H77 und B75. Ivy Bridge unterstützt PCI Express 3.0 und mit dem Grafikkern HD 4000 nun auch DirectX 11. Die i7-3700-Serie ist mit Hyper-Threading und je acht MByte L3-Cache ausgestattet. Die i5-3000-Modelle kommen ohne Hyper-Threading und mit je sechs MByte L3-Cache. Der Ivy-Bridge-Die wird in 28 Nanometer gefertigt und ist zirka 26 Prozent kleiner als die Sandy-Bridge-Generation (32nm).
Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:
Also-Actebis AG
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH
Neben vielen Vorteilen bringt die neue Fertigungsgröße zunächst aber Lieferengpässe mit sich. Aktuell ist die Chip-Ausbeute noch relativ gering, so dass sich der Handel vor allem im zweiten Quartal auf eine anhaltende Allokation einstellen muss. Wobei dies für eine neue Technologie-Generation jedoch nicht ungewöhnlich ist.
Intel in der Anwendergunst deutlich vorne
Im heise resale Preisradar sind die Ivy-Bridge-CPUs bereits angekommen. Am meisten gesucht sind aktuell der i5-3570K (206,40 Euro brutto), i7-3770K (299,52 Euro brutto) sowie bereits seit Monaten der i5-2500K (178,30 Euro brutto). Unter den Top 10 der meistgesuchten Prozessoren platziert sich mit dem FX-8150 (178,90 Euro) nur ein Nicht-Intel-Produkt im Ranking. Im Vergleich zur KW 12 kaufen Anwender den AMD-Chip aktuell um zirka 22 Prozent günstiger als noch Ende März (224,84 Euro). Als Reaktion auf Intels Ivy Bridge hatte AMD sein Flaggschiff mit dem Bulldozer-Chip deutlich im Preis gesenkt. Der durchschnittliche Angebotspreis im Onlinehandel liegt in der KW 18 insgesamt bei 142,87 Euro (KW 12: 149,37 Euro) und ist gegenüber der Vorwoche um nicht ganz ein Prozent gefallen.
Q2 – gute Verfügbarkeit und Nachfrage erwartet
Zur Einführung der Ivy-Bridge-CPUs wurde auch mit einer Preissenkung bei der Sandy-Bridge-Generation spekuliert. Momentan sinken die HEKs aber bestenfalls um ein bis zwei Prozent. Eine Reduzierung im größeren Stile wird es erst geben, wenn die neuen Chips in höheren Stückzahlen erhältlich sein werden. Für das zweite Quartal rechnet die Distribution ansonsten mit einer guten Verfügbarkeit und Nachfrage. (map)