Microsoft will Internet-Dienste in Programme integrieren
Steve Ballmer zufolge will der Softwarekonzern auf Erfolge der Web-orientierten Dienste von Google & Co. reagieren, indem er seine Programme mit zusätzlichen Internet-Funktionen ausstattet.
Anlässlich einer Analystenkonferenz in Redmond hat Microsoft-Prominenz nicht nur, wie bereits berichtet, Visionäres zur allgemeinen Computerentwicklung und zur künftigen Rolle von Windows Vista im Speziellen angesprochen, sondern auch eine Neuausrichtung der Anwendungssoftware des Hauses im Hinblick auf die Verzahnung mit Internet-Diensten angekündigt.
In den nächsten drei bis zehn Jahren sollen demnach fast alle Microsoft-Anwendungen, darunter auch das Office-Paket, zusätzliche Internet-Funktionen erhalten. Microsoft werde künftig "Software plus Service" anbieten, erklärte Vorstandschef Steve Ballmer.
Man wolle zwar auch weiterhin Programme für die Installation auf dem lokalen Rechner verkaufen, diese aber mit zusätzlichen Online-Diensten anreichern. Dies gelte gleichermaßen für den Privat- und den Geschäftskundenbereich. Daneben seien aber auch reine Internet-Angebote geplant. So wolle der Konzern noch im Herbst mit einer Plattform für den Austausch von Fotos an den Start gehen.
Mit dem skizzierten Konzept Web-affiner Anwendungssoftware reagiert Microsoft einerseits auf den Erfolg von Web-Dienste-Giganten wie Google, verfolgt aber in technischer Hinsicht doch eine andere Strategie: Die "Google Apps"-Büroprogramme laufen vollständig serverorientiert; die Nutzer arbeiten damit im Browserfenster. Diesem als "Thin Computing" bezeichneten Ansatz erteilte Ballmer eine Absage: Niemand wolle den Computer auf dem Schreibtisch abgeben. (dpa) / (psz)