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Studie: Deutlicher Zuschauerschwund beim TV durch Digitalisierung

Wer es gewohnt sei, über Internet, DVD-Player oder Spielkonsole stets auf Unterhaltungsangebote oder Informationen zuzugreifen, weigere sich, die starren Programmschemata der TV-Sender zu akzeptieren, lautet ein Fazit der Studienreihe TV2010.

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Von
  • dpa

Die Digitalisierung des Unterhaltungsangebots im privaten Umfeld geht einer Studie zufolge mit einer deutlichen Abwanderung der Zuschauer beim Fernsehen einher. Statt durchschnittlich 230 Minuten pro Tag werde in Digital-Haushalten nur noch 130 Minuten ferngesehen, berichtete der Softwarehersteller Buhl Data, der Auftraggeber der Studie. Wer es gewohnt sei, über Internet, DVD-Player oder Spielkonsole stets auf Unterhaltungsangebote oder Informationen zuzugreifen, weigere sich, die starren Programmschemata der TV-Sender zu akzeptieren, hieß es zur Begründung.

Je mehr Sender zur Verfügung stünden, umso gezielter werde das individuelle Programm geplant. Die großen Verlierer seien die Rundfunkanbieter und die Werbeindustrie. "Mit der Digitalisierung hat sich bislang vor allem die Breite des Angebots erhöht", sagte Helmut Hauptmeier von der Fortbildungsakademie Medien der Universität Siegen. "Aber bei mehreren hundert Kanälen ist Zapping kein adäquates Mittel, um der Bilderflut zu begegnen." Die Zuschauer digitaler Angebote seien darauf angewiesen, sich einen eigenen Zugang zum Programm etwa über das Internet oder elektronische Programmführer zu verschaffen.

Für die dritte Befragungswelle der Studienreihe "TV2010" hatte der Softwarehersteller Buhl Data den Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik und Neue Medien der Uni Siegen, das Fraunhofer Institut für angewandte Informationstechnik, FIT, und die Fortbildungsakademie Medien beauftragt. Die vollständigen Ergebnisse will das Unternehmen nach Abschluss der Internationalen Funkausstellung IFA in Berlin im Internet unter der Adresse www.sceneo.tv veröffentlichen. (dpa) / (jk)