EU-Kommissar dringt auf Fortschritte bei Satellitensystem Galileo

Wenn das Konsortium seine Zusagen zur Führungsstruktur und einem verbesserten Angebot nicht bis Juni erfülle, "werden wir uns nach Alternativen umsehen", sagte ein Sprecher des EU-Verkehrskommissars.

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  • dpa

Rasche Fortschritte beim Satellitensystem Galileo hat EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot von der Industrie gefordert. Barrot "läutet die Alarmglocke" in Briefen an die deutsche Ratspräsidentschaft, das Europa-Parlament und das Galileo-Konsortium, sagte sein Sprecher Michele Cercone heute in Brüssel. Der Zeitplan des milliardenschweren Navigationssystems sei bedroht.

"Dies ist eine Art Ultimatum an die Industrie", fügte der Barrot-Sprecher hinzu. Wenn das Konsortium seine Zusagen zur Führungsstruktur und einem verbesserten Angebot nicht bis Juni erfülle, "werden wir uns nach Alternativen umsehen". Barrot bitte den deutschen EU-Vorsitz um eine Vollmacht, um gegenüber dem Konsortium handeln zu können. Die Probleme bei Galileo werden auch den EU-Verkehrsministerrat in Brüssel kommenden Donnerstag beschäftigen.

Die in dem Konsortium zusammengeschlossenen Firmen sollten eine Gesellschaft mit klarem Ansprechpartner gründen und ein verbessertes Angebot für das Satellitensystem vorlegen. Wenn dies nicht bald geschehe, könne sich das Projekt verzögern. Noch sei aber Zeit, das Vorhaben fast planmäßig zum Laufen zu bringen oder es umzusteuern, sagte Cercone. Die Satelliten sollen 2008 ins All geschossen werden, das gesamte Navigationssystem 2010 einsatzfähig sein. (dpa) / (anw)