Aktualisierte Versionen und Derivate von Red Hat Enterprise Linux

Nachdem Red Hat in den vergangenen Wochen das Update 8 für RHEL 3 sowie das vierte Update für RHEL 4 veröffentlichte, schließt das auf den RHEL-Quellen basierende CentOS nun mit den Versionen 3.8 und 4.4 wieder zu Red Hat auf.

vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Die Veröffentlichung von CentOS 4.4 komplettiert ein Update-Quartett aus Aktualisierungen der Versionen 3 und 4 von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und den darauf basierenden Nachbauten des CentOS-Projekts.

Eingeleitet hatte Red Hat diesen Update-Reigen bereits vor über einem Monat mit der Veröffentlichung des achten Updates von RHEL 3, das gemäß des neuen Namensschemas des Linux-Distributors unter der Versionsbezeichnung 3.8 segelt. Zu den Neuerungen des Updates zählen unter anderem der Übergang von der Mozilla-Suite 1.7 auf deren indirekten und weiter gepflegten Nachfolger Seamonkey 1.0. Für einige Hardware wie etwa die Netzwerkchips von Intel, Broadcom und Nvidia sowie die Qlogic-Storage-Adapter wurden Treiber wie bnx2, cciss, e1000, emulex, forcedeth, qlogic und tg3 aktualisiert. Neu dabei sind die Adaptecs SAS-Treiber adp94xx und die OpenIPMI-Tools. Zudem gab es Verbesserungen beim den Netzwerk-, USB-, und SCSI- Subsystemen sowie NFS und autofs4.

Das CentOS-Projekt brauchte fünf Wochen, um aus den Quellen von RHEL 3.8 nach Entfernen der markenrechtlich geschützten Bestandteile CentOS 3.8 zusammenzustellen und freizugeben. Das kostenlos über zahlreiche Mirror erhältliche CentOS soll voll kompatibel zu RHEL sein, die von Red Hat auf Zusatzmedien mitgelieferte Software, die nicht als Open Source bereitsteht, fehlt jedoch. Beide Distributionen sollen noch bis Herbst 2010 unterstützt werden, wobei sich die Entwickler in naher Zukunft auf das Stopfen von Sicherheitslücken und anderen Problemen konzentrieren dürften, während Updates mit verbesserter Hardware-Unterstützung bald nicht mehr zu erwarten sind.

Parallel hatte Red Hat in der ersten August-Hälfte das vierte, als Version 4.4.0 bezeichnete Update von RHEL 4 fertiggestellt und veröffentlicht. Dessen Neuerungen sind etwas umfangreicher als bei RHEL 3.8; neben der Ablösung von Mozilla durch Seamonkey wurden hier auch Firefox und Thunderbird von den veralteten und nicht mehr gepflegten 1.0-Versionen auf die aktuellen Varianten der 1.5-Reihe aktualisiert. Der Scheduler wurde für Multicore-Prozessoren angepasst, und der PowerNow!-Treiber arbeitet mit den derzeit für nächstes Jahr erwarteten 4-Kern-Opterons zusammen. Zudem gab es Optimierungen für Intels etwa in den Server-Prozessoren der Xeon-Baureihe 5100 befindlichen Core-2-Duo-Kerne, die sich auf die Performance und Leistungsaufnahme auswirken. Die zahlreichen weiteren Neuerungen sowie eine Liste der aktualisierten Pakete bietet die ausführliche Ankündigung des Updates von Red Hat. Mit der Veröffentlichung von CentOS 4.4 schließt das CentOS-Projekt hier nun nach rund drei Wochen wieder zu Red Hat auf. (thl)