Bitcoin-Börse Bitcoinica ausgeraubt

Virtueller Bankraub mit realem Schaden: Ein Krimineller hat bei der Bitcoin-Börse Bitcoinica 18.547 der digitalen Münzen erbeutet – rund 70.000 Euro. Auch Nutzerdaten zählen zu seinem Diebesgut.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ronald Eikenberg

Bei einem Hackerangriff auf die Bitcoin-Börse Bitcoinica gelang es dem Täter, 18.547 der digitalen Münzen zu entwenden – das entspricht einem Gegenwert von rund 70.000 Euro. Die Betreiber haben die Börse bis auf Weiteres vom Netz genommen. Laut Bitcoinica wurden bei dem Vorfall keine Bitcoins von Nutzern entwendet; der Eindringling soll sich ausschließlich an dem Vermögen des Betreibers bedient haben.

Der Täter konnte jedoch auch auf die gesamte Datenbank und die darin gespeicherten Nutzerdaten zugreifen. In der Datenbank sind Benutzernamen, Mailadresse und der Transaktionsverlauf gespeichert – Daten, die sich unter anderem hervorragend für eine gezielte Phishing-Kampagne eignen. Auch auf die Passwort-Hashes konnte der Täter zugreifen. Laut Bitcoinica sind die Hashes gut abgesichert, beispielsweise gesalzen. Wer sein Passwort auch zur Anmeldung bei anderen Webdiensten nutzt, sollte es trotzdem besser ändern, empfiehlt Bitcoinica.

Dokumente, die zur Verifizierung der Identität von Nutzern dienten, sind nach Angaben des Betreiber separat verschlüsselt auf einem anderen Server gespeichert und sollen somit nicht in Gefahr gewesen sein.

Erst vor zwei Monaten wurden Bitcoinica durch einen Rechnereinbruch beim Cloud-Service Linode Bitcoins im Gegenwert von 140.000 Euro entwendet. Bei Bitcoins handelt es sich um eine digitale, nicht-staatliche Währung, die durch einen kryptografischen Algorithmus verteilt im Netz generiert wird. Da die anonyme Nutzung dieses Zahlungsmittels zum Konzept gehört, hat ein Diebstahl der digitalen Geldbörse dieselben Folgen wie der Verlust des Portemonnaies im richtigen Leben: Das Geld ist weg. (rei)