Banken schließen Facebook-Bücher angeblich bereits am Dienstag

Das Interesse an Aktien des Social Networks ist anscheinend doch größer als zuletzt erwartet.

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  • dpa

Das Interesse an Facebook-Aktien ist nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg doch größer als zuletzt erwartet. Bereits am Dienstag nach Handelsschluss und damit einen Tag früher als gedacht, würden die Banken keine Aufträge mehr für Aktien des Internet-Unternehmens mehr annehmen, hieß es am Montag unter Berufung auf informierte Personen. Der Börsengang selbst wird für Ende dieser Woche erwartet.

Der Fernsehsender CNBC berichtete jüngst, dass der Börsengang so überzeichnet sei, dass Facebook sogar die Preisspanne anheben könnte. Bisher liegt sie bei 28 bis 35 Dollar pro Aktie. Mit dem aktuell möglichen Höchstpreis würden die Einnahmen der Aktienplatzierung bei 11,8 Milliarden Dollar liegen und das gesamte Unternehmen mit 96 Milliarden Dollar (74 Mrd. Euro) bewertet werden.

Zuvor hatte es Bedenken gegeben: Facebook hatte am Mittwoch in einer neuen Version des Börsenprospekts eine Schwäche seines bisherigen Geschäftsmodells eingeräumt. Die vielen Nutzer, die von Smartphones und Tablets auf das Online-Netzwerk zugreifen, bringen demnach vergleichsweise wenig Umsatz. Dabei nutzen inzwischen 488 Millionen der insgesamt 901 Millionen Mitglieder Facebook von mobilen Geräten aus.

Diese Warnung habe einige Investoren abgeschreckt, hatte Bloomberg in der vergangenen Woche berichtet. Bei der laufenden Werbetour für den Börsengang weise Facebook Analysten auch darauf hin, dass ihre optimistischen Erwartungen zum Umsatzwachstum verfehlt werden könnten, hieß es.

[Update 15.05.2012 8:54]

Der Ansturm auf Facebook-Aktien scheint nun doch so groß zu sein, dass das Social Network laut Medienberichten die Papiere teurer machen kann. Die Preisspanne sei auf 34 bis 38 Dollar je Aktie angehoben worden, schrieben unter anderem das Wall Street Journal, die New York Times und Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Davor waren die Aktien den Investoren zwischen 28 und 35 Dollar pro Stück angeboten worden. Damit könnte Facebook mit einem Gesamtwert von 104 Milliarden Dollar an die Börse gehen. Die erwarteten Einnahmen der Aktienplatzierung würden um eine Milliarde auf 12,8 Milliarden Dollar steigen.

Gründer und Chef Mark Zuckerberg könnte unterdessen der Wall Street die kalte Schulter zeigen: Der 28-Jährige werde auf das traditionelle Läuten der Glocke zum Handelsstart verzichten, hieß es in US-Medien. Stattdessen wolle er mit Mitarbeitern im kalifornischen Facebook-Hauptquartier feiern. Viele Facebook-Angestellte werden dann tatsächlich einen Grund zum Jubeln haben: Ihre Aktienpakete werden sie zum Teil sehr reich machen. Und zwischen Zuckerberg und der Wall Street deutet sich bereits ein angespanntes Verhältnis an. So wurde sein Auftritt im Kapuzenpulli vor New Yorker Investoren zuletzt als "unreif" kritisiert. (anw)