Connecticuts Generalstaatsanwalt hat Sexualstraftäter auf Facebook im Visier

Ermittler des US-Bundesstaats suchen nach Sexualstraftätern mit Profilen in dem Social Network und sich auch schon fündig geworden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 29 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Richard Blumenthal, Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats Connecticut, stört sich daran, dass sich verurteilte Sexualstraftäter auf den Seiten des Community-Portals Facebook präsentieren können. Seine Ermittler hätten "drei oder mehr" Vorbestrafte entdeckt, die bei Facebook registriert seien, berichtet die New York Times. Zudem hätten sie dort auch "untunliche" Bilder und andere Inhalte gefunden. Blumenthals Behörde habe Kontakt zu Facebook aufgenommen, damit die Betreiber die angemahnten Profile löscht. Die Ermittlungen dauern noch an.

Blumenthal hatte sich zuletzt um MySpace gekümmert. Anfang April hatte er Untersuchungen gegen die Social-Networking-Site angekündigt, da ihm zu Ohren gekommen war, dass dort minderjährige Mädchen sexuell belästigt worden seien. Mittlerweile wurden dort 29.000 vorbestrafte Sexualstraftäter ausgesperrt. Blumenthal zieht selbst eine Parallele von MySpace zu Facebook: "Es steht außer Frage, dass Facebook mit einigen der gleichen Probleme zu tun hat wie MySpace. Sie sollten zur Verantwortung gezogen werden, und das werden wir tun."

Facebooks Datenschutzbeauftrage Chris Kelly sagte laut dem Bericht, sie wisse noch nichts über die Ermittlungen. Sie räumte ein, ihr Unternehmen habe eine Reihe von Beschwerden erhalten. Sofern sie berechtigt seien, würden die entsprechenden Profile innerhalb von 72 Stunden gelöscht.

Facebook hatte sich im vergangenen Jahr der Allgemeinheit geöffnet. Profile von Minderjährigen sind für gewöhnlich nicht für Erwachsene einsehbar, wenn diese nicht als Kontakte anerkannt wurden. Die New York Times berichtet aber, dass diese Sicherheitsfunktion ausgehebelt werden kann, wenn sich eine Person einer Gruppe anschließt, beispielsweise einer, die sich "Facebook Swingers" nennt. Obwohl Facebook offensichtlich sexuelle Inhalte untersagt, gebe es diverse Gruppen, die sich solchen Themen widmen, heißt es in dem Bericht. (anw)