Infomanie vermindert IQ

Laut einer britischen Studie senkt ständiges Emailen, Mobiltelefonieren und Instant Messaging den Intelligenzquotienten um bis zu zehn Punkte. Der Effekt ist damit größer als der von Cannabis.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 252 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Mattias Hermannstorfer

Eine Studie am Londoner King´s College kommt zum Schluss, dass ständiges Emailen, Mobiltelefonieren und Instant Messaging den Intelligenzquotienten (IQ) um bis zu zehn Punkte senkt.

Bei der Untersuchung im Auftrag von HP sollten 80 Probanden einige Aufgaben zunächst in einer ruhigen Umgebung lösen, anschließend wurden sie mit Emails und Handy-Nachrichten bombardiert. Obwohl sie angewiesen waren, auf keine der Nachrichten zu antworten, nahm die Konzentration merklich ab. Der resultierende IQ-Verlust lag mit rund zehn Punkten doppelt so hoch wie bei Cannabis-Konsumenten. Dabei ließen sich Frauen im Mittel nur halb so stark ablenken wie Männer. Laut Studienleiter Glenn Wilson kann der Aufmerksamkeitsverlust durch die übertriebene Antwortbereitschaft bei den neuen Kommunikationsformen so stark sein wie nach einer schlaflosen Nacht. Besonders die Fähigkeit, zwischen wichtigen und unwichtigen Nachrichten zu unterscheiden, gehe durch die Infomanie verloren.

Im Rahmen der Studie wurden rund 1100 Personen zum Einsatz der Kommunikationsmittel befragt: Rund 20 Prozent gaben an, auch während des Essens oder bei privaten Anlässen auf jedwede Nachricht zu antworten, da dies allgemein akzeptiert sei sowie Einsatz und Effizienz signalisiere. Gleichzeitig bezeichneten es 90 Prozent als grob unhöflich, sich bei Einzelgesprächen oder während Konferenzen stören zu lassen. Mehr als zwei Drittel rufen Emails auch außerhalb der Arbeitszeit, an Wochenenden und in den Ferien ab. (mhe)