Pentagon blamiert sich mit geschwärztem PDF-Dokument

Geschwärzte Daten aus dem US-Untersuchungsbericht über die Erschießung des Geheimdienstagenten Nicola Calipari lassen sich sichtbar machen.

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Der offizielle Untersuchungsbericht über die Erschießung des Geheimdienstagenten Nicola Calipari und der Verwundung der italienischen Journalistin Giuliana Sgrena führte zu einem handfesten Streit zwischen der US-amerikanischen und italienischen Regierung. Die Italiener werfen den US-Amerikanern eine Verfälschung der Beweise vor und wollen diese Woche einen eigenen Bericht veröffentlichen. Unterdessen blamieren sich die Amerikaner mit ihrem als PDF-Dokument herausgegebenen Bericht.

US-Regierungsstellen hatten entscheidende Teile des Dokumentes in Microsoft Word zunächst geschwärzt und das Dokument dann ausweislich der Metadaten mit PDFMaker 6.0 exportiert. Dabei blieben die geschwärzten Teile als Text erhalten und lassen sich über die Zwischenablage wieder in einen beliebigen Texteditor einfügen. Die Formatierung geht dabei entweder verloren oder lässt sich nachträglich ändern, sodass die geschwärzten Teile wieder sichtbar werden.

Auf diese Weise werden Namen und Dienstgrade aller beteiligten US-Soldaten sowie weitere Informationen über die militärische Lage in Bagdad sichtbar. Der Bericht enthält zudem in den geschwärzten Stellen unter anderem brisante Informationen zu Kommunikationsproblemen zwischen den beteiligen Armeeeinheiten, die auf Schwierigkeiten mit VoIP-Technik hindeuten. (Volker Weber) (tol)