Weg frei für offene Variante des Linux-WLAN-Treibers Madwifi

OpenHAL für den Madwifi-Treiber verletzt laut dem Software Freedom Law Center keine Rechte von Atheros. Einer offen Variante des Treibers stehen nun auf dem Weg in den Linux-Kernel keine bekannten rechtlichen Probleme mehr im Weg.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

OpenHAL für den Linux-WLAN-Treiber Madwifi verletzt laut dem Software Freedom Law Center (SFLC) keine Rechte des WLAN-Hardware-Herstellers Atheros. Von Atheros stammt die im für Atheros-WLAN-Chips ausgelegten Madwifi-Treiber verwendete proprietäre, über einen HAL (Hardware Abstraction Layer) angesprochene Komponente, die sich um zentrale Aufgaben der Hardware-Ansteuerung kümmert. Den Persilschein stellte das SFLC nach einer genaueren Analyse von OpenHAL aus, für die es auch Einblick in den Quellcode der proprietären Atheros-Komponente erhielt. Bereits vor Monaten hatte das SFLC auch für den ar5k-Treiber von OpenBSD, auf dem OpenHAL basiert, erklärt, dass dieser keine Rechte von Atheros verletzt.

Vor einigen Monaten hatten einige Linux-Entwickler OpenHAL angesichts der rechtlichen Unsicherheit um die Komponente noch kritisch beäugt – laut dem in der Meldung des SFLC zitierten Betreuers der WLAN-Treiber im Kernel, John Linville, stünden einer Integration eines Treibers mit OpenHAL nun keine rechtlichen Bedenken mehr im Wege. Bis zu seiner Integration in den Linux-Kernel dürften die Treiber-Entwickler allerdings noch einiges an Arbeit vor sich haben – neben der Weiterentwicklung von OpenHAL müssten sie vermutlich auch die unter dem Namen dadwifi geführte Portierung auf den mit Linux 2.6.22 integrierten MAC80211-WLAN-Stack vorantreiben und die beiden Ansätze verbinden.

Der Madwifi-Treiber mit dem proprietären Bestandteil steht indes kurz vor der Veröffentlichung der neuen Version 0.9.3.2. Sie soll sich auch für den vor drei Wochen veröffentlichten Linux-Kernel 2.6.22 eignen, mit dem sich die aktuelle Version teilweise nicht kompilieren lässt – das bekamen Nutzer einige hochaktueller Distributionen in den vergangenen Wochen bereits zu spüren. Solche Probleme sind typisch für nicht im Kernel enthalte Treiber und stellen die Anwender immer wieder vor Schwierigkeiten, wenn der Distributor sich nicht um die Treiber kümmert. In vielen ausschließlich auf Open-Source-Software setzenden Distributionen wie Debian, Fedora oder OpenSuse ist der Madwifi-Treiber aufgrund des derzeit verwenden proprietären Bestandteils allerdings tabu. (thl)