Dell will ein eigenes ARM Server Ecosystem schaffen

An einem Cluster mit bis zu 48 Micro-Servern samt einer Software-Umgebung arbeitet Dell, um ein komplettes ARM Server Ecosystem zu realisieren.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Ein komplettes ARM-Server-"Ökosystem" will Dell schaffen und hat dazu erste "Copper "-Server an ausgewählte Kunden ausgeliefert – allgemein erhältlich sind sie derzeit nicht. Zusätzlich betreibt Dell einen eigenen Cluster, auf den Entwickler und Kunden remote zugreifen dürfen. Letztlich will Dell eigene Produkte wie Crowbar on ARM und Crowbar for Hadoop on ARM anbieten, ein Hilfsmittel zum Einrichten von Cloud-Umgebungen.

Langschwert: Ein "Sled" trägt vier autarke ARM-Server mit eigenem RM und Massenspeicher.

(Bild: Dell)

Bei den Copper-Servern handelt es sich um Systeme, die aus Rechner-Knoten mit ARM-CPUs in einem C5000-Chassis bestehen, dem 3 Rack-Einheiten hohen Gehäuse, das der Hersteller bereits für seine Anfang Mai 2012 angekündigte Micro-Server mit Intels Xeon oder AMDs Opteron verwendet. Das Chassis kann 12 Micro-Server aufnehmen, die aus sogenannten "Sleds" bestehen, eine Art Blade in Überlänge. Auf einem Sled sind untergebracht: vier separate ARM-Server mit je einem Slot für bis zu 8 GByte RAM, einen SATA-Platten- oder -Flash-Speicher und einem 1GbE-Anschluss. Den ARM-Chip, geplant ist der Einsatz eines bis zu 2,5 GHz schnellen Cortex A15 mit vier Cores, produziert die Marvell Technology Group. Die Leistungsaufnahme eines Microservers soll weniger als 15 Watt betragen.

Zur Software-Umgebung gehören Open-Source-Pakete wie die Linux-Distributionen für ARM-Prozessoren Ubuntu und Fedora, ein LAMP-Stack (Linux, Apache, MySQL und PHP), Hadoop zur Datenanalyse, OpenStack für das Cloud-Management, Oracles Java und die Kernel-based Virtual Machine (KVM).

Dem Trend zu stromsparenden CPUs aus dem Embedded-Bereich und der Unterhaltungselektronik für Rechner zu verwenden, folgt Dell schon seit Längerem wie unter anderem HT4U im Februar meldete. Andere Unternehmen der Server-Branche haben ähnliche Projekte ins Leben gerufen, etwa HP mit Moonshot oder Calxeda mit seinem System on a Chip (SoC). Gedacht sind die Copper-Server von Dell vor allem für spezielle Anwendungen, beispielsweise zur Datenanalyse, im medizinischen Bereich oder in Cloud-Umgebungen. (rh)