Computex

Intels Ivy-Bridge-Doppelkerne für Notebooks und Ultrabooks

Intel stellt acht Ivy-Bridge-Prozessoren für Notebooks und Ultrabooks vor. Um diesen Marketingnamen tragen zu dürfen, müssen die Ultrabooks zudem künftig zusätzliche Vorgaben erfüllen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Müssig

Nachdem die leistungsstarken Vierkern-Modelle der dritten Core-i-Generation – Codename Ivy Bridge – bereits Ende April vorgestellt wurden, folgen nun die Doppelkerne: Ab sofort verkauft Intel vier Varianten für normale Notebooks (TDP/maximale Abwärme: 35 Watt) und vier energieeffizientere ULV-Modelle für flache Notebooks und Ultrabooks (17 Watt). Die Prozessoren der letzten Kategorie erkennt man neuerdings nicht mehr nur anhand der Ziffer "7" an letzter Stelle der Modellnummer, sondern auch am nachgestellten "U" statt "M".

Die ULV-Prozessoren gibt es ausschließlich im BGA-Gehäuse zum Auflöten auf die Hauptplatine, die normalen zusätzlich klassisch mit Beinchen zum Einsetzen in Sockel. Die acht Modellnummern und einige technische Daten der Neulinge hatte Intel bereits versehentlich Anfang März publik gemacht; in unserer Tabelle stehen alle mobilen Ivy-Bridge-CPUs mit ihren finalen Spezifikationen.

Intels mobile Ivy-Bridge-Prozessoren (22 nm)
CPU-Name Kerne/Threads Takt/Turbo Cache GPU TDP
Core i7-3920XM 4 / 8 2,9 / 3,8 GHz 8 MByte HD 4000 55 W
Core i7-3820QM 4 / 8 2,7 / 3,7 GHz 8 MByte HD 4000 45 W
Core i7-3720QM 4 / 8 2,6 / 3,6 GHz 6 MByte HD 4000 45 W
Core i7-3615QM1 4 / 8 2,3 / 3,3 GHz 6 MByte HD 4000 45 W
Core i7-3612QM 4 / 8 2,1 / 3,1 GHz 6 MByte HD 4000 35 W
Core i7-3610QM 4 / 8 2,3 / 3,3 GHz 6 MByte HD 4000 45 W
Core i7-3520M 2 / 4 2,9 / 3,6 GHz 4 MByte HD 4000 35 W
Core i5-3360M 2 / 4 2,8 / 3,5 GHz 3 MByte HD 4000 35 W
Core i5-3320M 2 / 4 2,6 / 3,3 GHz 3 MByte HD 4000 35 W
Core i5-3210M 2 / 4 2,5 / 3,1 GHz 3 MByte HD 4000 35 W
Core i7-3667U 2 / 4 2,0 / 3,2 GHz 4 MByte HD 4000 17 W
Core i7-3517U 2 / 4 1,9 / 3,0 GHz 4 MByte HD 4000 17 W
Core i5-3427U 2 / 4 1,8 / 2,8 GHz 3 MByte HD 4000 17 W
Core i5-3317U 2 / 4 1,7 / 2,6 GHz 3 MByte HD 4000 17 W
1 nur BGA, 1200 MHz statt 1100 MHz maximaler GPU-Takt, sonst wie Core i7-3610QM

Die Notebookhersteller werden Geräte mit den neuen Prozessoren wohl auf der nächste Woche in Taiwan startenden Computermesse Computex vorstellen. Darunter wird sich das ZenBook UX32 von Asus befinden, ein etwas dickerer, aber auch günstigerer Ableger des bereits erhältlichen ZenBook UX31. Wir konnten anhand eines Prototypen erste Eindrücke sammeln: Sein Core i5-3317U, also der langsamste der vier Neulinge, liefert in etwa die Rechenleistung des in vielen derzeitigen Ultrabooks verwendeten Core i5-2467M, der im Mittelfeld des ULV-Portfolios der zweiten Core-i-Generation lag. Ein ausführliches Preview des Notebooks bringt c't 13/12, die ab 4.6. am Kiosk liegt.

Konkurrenz bekommt Intel neuerdings von AMD, denn von deren aktueller Prozessor-Generation Trinity wird es erstmals seit langem wieder ULV-Ableger geben. Erste damit bestückte Geräte – von AMD Ultrathins genannt – werden ebenfalls zur Computex erwartet, sie sollen dem Vernehmen nach billiger als Intel-Ultrabooks werden. Weil günstige ULV-Ivy-Bridge-Prozessoren erst später folgen werden, kann es sein, dass im Preiskampf mancher Notebook-Hersteller ein Modell mit zwei verschiedenen Prozessor-Generationen ausstattet: die günstigen Varianten mit Core i3 oder i5 der älteren 2000er-Reihe, teurere Konfigurationen mit i5 oder i7 der aktuellen 3000er-Schiene. Niedrigpreis-ULVs bis hinunter zu Celerons dürften erst im dritten Quartal auf den Markt kommen, die dann in besonders günstigen Flachrechnern wie etwa dem nächsten Chromebook stecken werden.

Während AMD den Herstellern keine Vorgaben zu Gehäusedicke oder Laufzeit von Ultrathins macht, hat Intel die Ultrabook-Vorgaben mit Ivy Bridge überarbeitet. Maximal 18 Millimeter Gehäusedicke und mindestens 5 Stunden Akkulaufzeit bleiben Pflicht; neu hinzu kommt die Verpflichtung zu USB 3.0 oder ThunderBolt – wobei ersteres auch bislang schon bei den meisten Ultrabooks eingebaut war. Die Sicherheitsfunktionen Identity Protection und Anti-Theft sind nun zwingend vorgeschrieben, Touchbildschirme und Bewegungssensoren bleiben wie auch Smart Connect optional. (mue)