Showdown im Microsoft-Prozeß
Das US-Justizministerium will im Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft, das heute wieder aufgenommen wird, neue Indizien vorlegen.
Das US-Justizministerium will im Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft, das heute wieder aufgenommen wird, neue Indizien vorlegen. Die Anklage stützt sich besonders auf den IBM-Manager Garry Norris, der von 1995 bis 1997 die Lizenzverhandlungen zwischen der PC-Abteilung von IBM und Microsoft geführt hat, und auf entsprechende interne Microsoft-Unterlagen. Die bisherige Aussage von Norris sei "nur die Spitze des Eisberges" sagte ein Regierungssprecher gegenüber der US-Presse. Microsoft will dagegen als letzte Geheimwaffe Unterlagen zum AOL-Netscape-Merger vorlegen. Die Redmonder versuchen zu beweisen, daß die Kartellbehörde den Anti-Trust-Prozeß begonnen hat, obwohl sie längst von dem geplanten Mega-Deal wußte.
Zunächst sollen die Zeugen der Anklage auftreten: Der Wirtschaftswissenschaftler Franklin Fisher, Garry Norris und der Informatiker Edward Felten. Für Microsoft treten dann der AOL-Manager David Colburn, der Ökonom Richard Schmalensee und der Oblix-Chef Gordon Eubanks in den Zeugenstand. Die letzte Runde der Beweisaufnahme soll bis zum 4. Juli abgeschlossen werden. (wst)