CCC warnt vor Cyber-Krieg gegen Jugoslawien
Der Chaos Computer Club warnt vor den Risiken eines Cyber-Kriegs gegen Jugoslawien, bei dem auch die deutsche Wirtschaft Schäden erleiden könnte.
In einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten" warnt der Sprecher des Chaos Computer Clubs, Frank Rieger, vor den Risiken eines "Cyber-Kriegs" gegen Jugoslawien. Wenn die USA auf diesem Gebiet einen Krieg begännen, müßten sie damit rechnen, selbst etwas abzubekommen.
Nach Berichten von US-Agenturen und Nachrichtenmagazinen hat Bill Clinton die CIA zu einem Cyber-Krieg gegen den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic ermächtigt. Hacker sollen dabei im Auftrag der Regierung in die Computer ausländischer Banken eindringen und die Vermögenswerte von Milosevic manipulieren.
Geheimdienste wie die amerikanische National Security Agency (NSA) sind nach Riegers Meinung durchaus in der Lage, über das weltumspannende Bankenverbundsystem Swift beispielsweise Überweisungen zu fälschen. Man trage damit den Krieg jedoch auf ein Gebiet, auf dem auch Deutsche und Amerikaner verwundbar seien. Es bestehe durchaus die Möglichkeit, auf diese Weise einen Börsencrash zu inszenieren; der Cyber-Krieg könne sogar reale Kriege auslösen. "Die Eskalationsmechanismen sind kaum beherrschbar", warnte Rieger. (ad)