Computex

FM2-Mainboards für kommende AMD-Prozessoren

AMD hat die Desktop-Version der Serie-A-Prozessoren mit Bulldozer-Kernen zwar noch nicht angekündigt, doch auf der Computex sind passende Mainboards ausgestellt.

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Die taiwanischen Mainboard-Hersteller zeigen ihre ersten Produkte mit der Fassung FM2: Sie sind für die erwarteten Desktop-Versionen der AMD-Prozessoren der Serie A mit Bulldozer-Kernen gedacht. Diese Trinity-Nachfolger der 2011 eingeführten Llano-APUs (Accelerated Processing Units) laufen nicht in den zurzeit lieferbaren Mainboards mit der Fassung FM1. Offenbar können die Trinitys aber mit denselben Chipsätzen A75 und A55 (letzterer ohne integrierten USB-3.0-Controller) kooperieren. Neu ist der Fusion Controller Hub (FCH – so nennt AMD den einzigen verbliebenen Chipsatz-Baustein) A85, den ECS auf das A85F2-A Deluxe lötet.

Auf die Unterschiede zwischen A85 und A75 geht ECS nicht weiter ein, kündigt aber die mit letzterem bestückten FM2-Mainboards A75F2-A2 und A75F2-M2 an. Zwei weitere FM2-Boards von ECS verwenden den A55.

Explizit erwähnt ECS jedoch PCI Express 2.0 und bestätigt damit indirekt, dass die zweite Generation der AMD Serie A PCIe 3.0 nicht unterstützt. Die neuen Prozessoren – nach Spekulationen soll das Quad-Core-Spitzenmodell A10-5800K mit 3,8 GHz laufen und per Turbo Core 4,2 GHz erreichen – sollen aber bis zu vier Displays gleichzeitig ansteuern können. Auf dem A85F2-A Deluxe sind allerdings laut Mitteilung nur drei Buchsen (HDMI, DVI, VGA) vorhanden. AMD hatte angekündigt, dass die integrierte GPU der Trinity-Chips bis zu 50 Prozent mehr 3D-Performance liefert als in der Llano-Generation.

Außerdem stehen mittlerweile mehr Windows-Programme bereit, die die GPU als Co-Prozessor etwa per OpenCL einspannen oder als HD-Video-Encoder. Anders als bei Llano kann die Trinity-GPU auch Gleitkommaberechnungen doppelter Genauigkeit (Double Precision, DP) ausführen, allerdings wegen der geringen Zahl der dafür geeigneten Ausführungseinheiten nur mit einem Sechzehntel ihrer hohen Single-Precision-(SP-)Rechenleistung. DP-Berechnungen verarbeitet die Trinity-GPU also langsamer als die AVX-Rechenwerke des CPU-Teils, kann diese aber entlasten.

Ein FM2-Trinity kann laut ECS doppelt soviel Hauptspeicher anbinden wie Intels LGA1155-Konkurrenz, nämlich 64 GByte. Wie das genau funktionieren soll, erläutert ECS nicht. Zurzeit sind bei Desktop-PCs üblichen, ungepufferten DDR3-SDRAM-DIMMs mit höchstens 8 GByte lieferbar, weil die maximale Speicherkapazizät jedes einzelnen Chips 4 Gigabit beträgt. Ein Dual-Rank-UDIMM mit 16 solcher Bauelemente fasst folglich 8 GByte, vier davon ergeben 32 GByte. Weil auch die FM2-Plattform wie üblich wohl für zwei DIMMs für jeden der beiden Speicherkanäle ausgelegt ist, wären für 64 GByte also 16-GByte-Module erforderlich. Denkbar – aber ungewöhnlich – wäre, dass AMD bei den FM2-Prozessoren Registered DIMMs (RDIMMs) zulässt, möglicherweise geht es aber um den Einsatz künftiger 8-Gigabit-Chips. (ciw)