Studie: Zahl der Web-Sites mit Keyloggern stark gestiegen

Laut einer Studie der Anti-Phishing Working Group hat sich die Zahl der Web-Sites, die Keylogger und ähnliches verbreiten im letzten Jahr mehr als verfünffacht.

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Eine Studie im Auftrag der Anti-Phishing Working Group (APWG) zeigt unter anderem, dass die Zahl der Web-Seiten, die so genannte Crimeware verbreiten, im letzten Jahr geradezu explosionsartig gewachsen ist. Sie stieg von 529 im Juni 2005 auf mehr als das Fünffache (2945) im Juni 2006. Als Crimeware bezeichnet die APWG Software, die versucht, Zugangsdaten der Anwender auszuspionieren, also insbesondere Keylogger und ähnliches.

Diesen jetzt erstmals veröffentlichten, monatlichen Report erstellte die APWG anhand von Zahlen, die Websense im Lauf eines Jahres ermittelt hat (Juni 2005 bis Juni 2006). Sie zeigen auch ein immer noch deutliches Wachstum im Bereich Phishing (Zahlen in Klammern für Juni 2005):

  • Zahl der Phishing-Berichte im Juni 2006: 28,571 (15,050)
  • Zahl der Phishing-Sites im Juni 2006: 9,255 (4,280)
  • Zahl der beim Phishing missbrauchten Marken Juni 2006: 130 (74)
  • Zahl der Web-Sites mit Crimeware Juni 2006: 2,945 (526)

Zu dieser Entwicklung tragen eine Reihe von Faktoren bei. Insbesondere die Verfügbarkeit von speziellen Toolkits im Internet, die es auch technisch wenig Bewanderten erlauben, Web-Seiten mit Exploit-Code zu präparieren, der deren Besuchern Login-Daten klaut. Diese Entwicklung wird vor allem von finanziellen Interessen getrieben.

Die Anti-Phishing Working Group (APWG) ist eine Vereinigung mit dem Ziel, Identitätsklau und Betrügereien auf der Basis von Phishing, gefälschten E-Mails und Crimeware zu bekämpfen. Die Mitgliedschaft ist offen für Firmen aus dem Finanzbereich, Online-Shops, ISPs, Strafverfolgungsbehörden und Lösungsanbieter. Nach eigenen Angaben haben sich bereits über 2500 Firmen und staatliche Behörden der APWG angeschlossen. (Niels Bjergstrom)

Siehe dazu auch: (ju)