Linux-VServer-Projekt stellt neues Release fertig

Mit Version 2.0.2 steht nach rund acht Monaten eine neue stabile Version der Kernel-Patches zur VerfĂĽgung.

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Das Linux-VServer-Projekt hat eine neue stabile Version seiner Kernel-Patches fertig gestellt. Die Ankündigung der neuen Version 2.0.2, der ersten als stabil deklarierten Release nach rund acht Monaten, nutzt das Projekt auch für eine Wiki-basierte Neugestaltung seiner Web-Site. Die Liste der Neuerungen ist lang, so unterstützt die Software jetzt Bind-Mount-Erweiterungen und kennt Prioritäten für die Ein-/Ausgabeaktivitäten von Gastsystemen.

Das Linux-VServer-Projekt, das bereits 2003 in der Version 1.0 erschienen ist, gilt als eine der heute aktuellen Virtualisierungslösungen für den Linux-Kernel. Es ist anders als Virtuozzo und sein freier Ableger OpenVZ, die grundsätzlich mit ähnlicher Technik arbeiten, auf vielen Architekturen einsatzbar, also nicht auf x86 und IA64 beschränkt. Im Unterschied zu Parallels und VMware oder Xen, die mehrere Kernel-Instanzen ausführen, virtualisiert das VServer-Projekt den Kernel selbst, alle virtuellen Systeme laufen also unter demselben Kernel.

Linux-VServer-taugliche Kernel finden sich sowohl in den Debian-Repositories und sind auch für Fedora zu haben. Grundsätzlich lässt sich aber nahezu jede andere Linux-Umgebung, etwa die Anwendungssoftware, die eine Suse-Installation ausmacht, auch unter Linux-VServer betreiben. Vom Funktionsprinzip her ähneln Linux-VServer chroot-Umgebungen und BSD-Jails. Sie unternehmen aber zusätzliche Anstrengungen, um zum Beispiel Prozesslisten und IDs der Systeminstanzen voneinander abzuschirmen. (ps)