Ausfall bei der .eu-Registry Eurid

Am Dienstag waren Server der Eurid über Stunden nicht erreichbar, der geplante Mini-Landrush zur Registrierung wieder freigegebener .eu-Adressen musste ausfallen.

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Von
  • Monika Ermert

Zwischen 10 und 16 Uhr am gestrigen Dienstag ging bei der .eu-Registry Eurid nichts mehr. Die Registrierung von .eu-Domains war nicht möglich, Whois- und DAS-Server waren beide offline. Der für 11 Uhr planmäßig vorgesehene Mini-Landrush fiel aus und wurde auf den Dienstag kommender Woche verschoben. "Wir wollten nicht, dass jemand von einem späteren Start der Vergabe der für heute freigegebenen Domains überrascht wird," erklärte Eurid-Sprecher Patrik Linden gegenüber heise online die Verschiebung.

Bei den Mini-Landrushs werden um 11 Uhr die .eu-Adressen freigegeben, für die sich im vorangegangenen Sunriseverfahren seit Februar niemand qualifizieren konnte. Anfang April war für die Europa-Domain .eu die so genannte Landrush-Phase gestartet; seitdem stehen Registrierungen von .eu-Domains für alle offen. Zuvor gab es zwei so genannte Sunrise-Perioden. In der ersten Sunrise-Phase wurden nur Registrierwünsche von öffentlichen Einrichtungen – etwa Bundes- und Landesbehörden – und eingetragenen Markeninhabern berücksichtigt. In der Sunrise-Phase 2 konnten auch Inhaber von Firmen- oder anderen rechtlich geschützten Namen .eu-Domains vorregistrieren.

Als Ursache des Ausfalls gab der Sprecher an, es habe "eine geplante Maintenancephase" gegeben, "für die mehr Zeit gebraucht wurde" als ursprünglich geplant. Eine Stunde vor dem Start der regelmäßigen Neuvergabe nicht erfolgreich reservierter .eu-Domains werde das System immer heruntergefahren. Damit solle sichergestellt werden, dass niemand vor 11 Uhr die begehrten Adressen registrieren könne. Heute sollte in dieser Stunde laut Linden ein Update der Firmware vorgenommen werden, dabei habe es Probleme gegeben. "Das war der Grund, warum wir nicht um 11 Uhr wie geplant starten konnten."

Auf mehr Informationen dürften die Registrare gehofft haben, die rechtzeitig in den Startlöchern standen. Viele Unternehmen ärgerten sich nicht zuletzt über Eurids Informationspolitik. Es sehe Eurid ähnlich, so die Beschwerden, dass man den ganzen Tag darüber im Dunkeln gelassen werde, was eigentlich vor sich gehe. Ein Hinweis auf der Eurid-Webseite fehlte. Im Nachrichtenbereich der Registrare wurde lediglich mitgeteilt, dass man den Mini-Landrush auf kommende Woche verschoben habe.

Die Downtime-Stunde zwischen 10 und 11 vor den Mini-Landrushs ist ein Ergebnis früherer Klagen. Vereinzelt hatten Registrare es geschafft, sich vor 11 Uhr aus dem Topf zu bedienen. "Banker.eu" etwa wurde bei einer der frühen Mini-Landrushs schon um 10:43 Uhr registriert. Streit gab es auch, weil eine Vielzahl von Domains an nur wenige Registrare ging. Dadurch waren unter anderem Ovido Ltd, Fausto Limited and Gabino Limited in den Verdacht geraten, sie seien nur als Front für einen oder mehrere Registrare tätig. Die von diesen Unternehmen registrierten Domains wurden erst einmal gesperrt. (Monika Ermert) / (vbr)