SAP: Wieder Verdacht auf Insidergeschäfte
Mit Aktien und Optionen des Software-Herstellers SAP, Walldorf, hat es offenbar erneut illegale Insider-Geschäfte gegeben.
Mit Aktien und Optionen des Software-Herstellers SAP, Walldorf, hat es offenbar erneut illegale Insider-Geschäfte gegeben. Das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel in Frankfurt hat Anzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg gestellt.
Amtssprecher Jürgen Oberfrank bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht des Handelsblatts. Der Verdacht zielt wie bereits vor zwei Jahren auch auf Mitarbeiter des Unternehmens: Die Staatsanwaltschaft ließ mit richterlicher Genehmigung Telefonverbindungsdaten bei SAP sicherstellen. Hierbei habe sich das Unternehmen kooperativ verhalten, sagte der Sprecher.
Auffällige Handelsaktivität hatte die Frankfurter Aufseher rund um die Mitteilung des Unternehmens vom 5. Januar festgestellt, in der SAP seine Ergebniserwartungen deutlich nach unten korrigieren mußte. Bereits einen Tag vor der Veröffentlichung war der Kurs unter Druck geraten. Zur Größenordnung der mutmaßlichen Insider-Geschäfte machte Oberfrank keine Angaben. SAP-Sprecher Gundolf Moritz sagte, das Unternehmen sehe den Ermittlungen gelassen entgegen. Nach den ersten Insider-Ermittlungen im Jahre 1997 sei der Kreis der potentiellen Insider erheblich eingeschränkt worden. Auch seien die Veröffentlichungszeiträume börsenrelevanter Mitteilungen stark begrenzt worden. 1997 hatte die Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen mehr als 30 Personen wegen des Insider-Handels mit SAP-Papieren ermittelt. Bei drei Beschuldigten - darunter ein SAP-Vorstandsmitglied - wurden die Verfahren gegen Geldbußen eingestellt. (cp)