Eidgenossen kaufen die Domain Schweiz.ch

Die Schweizer Bundeskanzlei einigt sich außergerichtlich mit dem bisherigen Domain-Inhaber und zahlt 50.000 Franken für insgesamt drei Domains.

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Die Eidgenossen haben bald endlich eine richtige Heimat im Netz. Unter der Internetadresse www.schweiz.ch soll spätestens ab Dezember auch tatsächlich die offizielle Website des Alpenstaates zu finden sein. Die Schweizer Bundeskanzlei und der bisherige Domain-Inhaber legten einen lange währenden Streit um die Domain nun außergerichtlich bei. Die Schweiz zahlt dem Züricher Ingenieur Stefan Frei 50.000 Franken (31.640 Euro) für die Domains schweiz.ch, svizzera.ch und suisse.ch.

Frei muss die Domains bis Ende November an den Bund übertragen und sämtliche unter den Adressen angebotenen E-Mail-Dienste einstellen. Der Ingenieur darf sein bisher unter diesen Adressen betriebenes Portal bis zum Jahr 2011 weiter unter schweiz.org beziehungsweise svizzera.org und suisse.org anbieten. Die Schweizer Regierung hat dann die Option, diese Domains ebenfalls für 50.000 Franken zu kaufen. Bisher ist die offizielle Website der Schweiz unter www.ch.ch zu erreichen.

Frei hatte die Domains bereits 1995 registriert. Erst später ist der Schweizer Staat auf sein Versäumnis aufmerksam geworden und hat nach eigenen Angaben intensiv versucht, die Domain von Frei zu bekommen. Der habe aber nicht reagiert. Nach einem gescheiterten Schlichtungsverfahren hatte im Mai die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) die Domains der Schweizer Bundeskanzlei zugesprochen. Frei hatte sich auch davon unberührt gezeigt und zuletzt gedroht, die Sache gerichtlich klären zu lassen. Seiner Ansicht könne die Schweiz keinerlei Namensrechte an der Domain geltend machen, da sie offiziell als "Schweizerische Eidgenossenschaft" auftrete. Ein Prozess ist durch den "Kuhhandel", wie ihn Schweizer Medien bezeichnen, nun vermieden worden. (vbr)