DRAM-Hersteller demonstrieren Muster von 2-GBit-Speicherchips
Sowohl Elpida als auch Samsung haben erste Produktmuster von DDR2-Speicherbausteinen mit 2 GBit Kapazität angekündigt.
Aus 2-GBit-DDR2-DRAM-Chips aufgebaute Speichermodule dürften zwar erst später im Laufe des kommenden Jahres im Einzelhandel auftauchen, doch die großen Speicherchipfirmen Elpida (aus Japan) und Samsung Electronics (aus Korea) haben bereits erste Bausteine gefertigt. Die vergleichsweise großen Bausteine mit ihren mehr als 2 Milliarden Speicherzellen sollen Frequenzen von bis zu 400 MHz erreichen (DDR2-800/PC2-6400) – mit dieser Taktfrequenz sollen sie angeblich auch die im nächsten Jahr erwarteten Opterons im Sockel-F-Gehäuse mit DDR2-Interface ansteuern.
Die 2-GBit-Chips haben wie ihre 1-GBit-Vorgänger acht interne "Bänke", bei SDRAM-Chips mit 64 bis 512 MBit verteilen sich die Speicherzellen auf vier Segmente. Grundsätzlich eignen sich die 2-GBit-Chips zum Aufbau ungepufferter DIMMs mit 4 GByte Kapazität, doch schon für die mittlerweile verfügbaren 2-GByte-UDIMMs gibt es nur einen winzigen Markt – und außerdem unterstützt bisher kein Chipsatz oder Speicher-Controller für Desktop- oder Mobilrechner 2 GBit Chip-Größe.
Die Bausteine dürften deshalb noch längere Zeit ausschließlich auf Registered- und Fully-Buffered-DIMMs für Server und Workstations zu finden sein. Samsung hat bereits ein 8-GByte-FBD angekündigt. Auf diesem Modul sitzen 36 2-GBit-Chips, die Samsung bereits mit 80-Nanometer-Strukturen fertigt. Konkrete Preise und Liefertermine nennt Samsung nicht. Auch für ein 8-GByte-RDIMM verrät die Samsung-Webseite noch keine genauen Angaben. Ein Modul dieser Kapazität hatte Samsung bereits im Juni 2004 angekündigt.
Samsung veröffentlicht gleichzeitig eine Gartner-Schätzung, wonach der Weltmarkt für 2-GBit-Chips im kommenden Jahr nur etwa 150 Millionen US-Dollar umfasst, also nur 0,6 Prozent des mit 26,4 Milliarden US-Dollar eingestuften DRAM-Gesamtmarktes betragen soll. 2007 – in einem auf 20,6 Milliarden US-Dollar schrumpfenden Markt – sollen immerhin bereits 2-GBit-Chips im Wert von 660 Millionen US-Dollar verkauft werden. Erst 2010 sollen 2-GBit-Chips einen Marktanteil von fast 45 Prozent am dann wieder (von über 32 Milliarden im Jahr 2008) auf 23,1 Milliarden US-Dollar geschrumpften DRAM-Kuchen haben.
Auch Elpida fertigt seine 2-GBit-Muster in einem 80-nm-Prozess. Sie sollen die 400 MHz Taktfrequenz bei der gewöhnlichen DDR2-Betriebsspannung von 1,8 Volt erreichen. Die Serienproduktion soll je nach Marktlage anlaufen. (ciw)
