Vermeintliche Wurm-Mail der Polizei führt zu Selbstanzeige

Offenbar verunsicherten einen vermutlichen Sexualstraftäter die Mails des auch als BKA-Wurm bekannten Mail-Wurms Sober.Y so sehr, dass er sich freiwillig der Polizei stellte.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Dass die deutschen Texte von Mail-Würmern immer raffinierter werden, um Anwender zum Doppelklick auf den Anhang zu verleiten, zeigten bereits mehrere Schädlinge in der Vergangenheit. So täuschte etwa Sober.C eine Mail der Kripo Düsseldorf vor und versetzte viele Anwender in Angst und Schrecken. Die Vorfreude auf die Fußball-WM 2006 nutzte Sober.Q, der in einer Mail die Benachrichtigung über die Zuteilung der Eintrittskarten versprach.

Auch die letzte Sober-Instanz schüchterte zahlreiche Empfänger mit seinen Texten ein. Darin behauptet Sober.Y, das BKA hätte Raubkopien auf dem Rechner gefunden. Offenbar verunsicherte dies einen vermutlichen Sexualstraftäter so sehr, dass er sich freiwillig den Ermittlungsbehörden stellte. So meldet die Paderborner Polizei einen Fall, in dem sich ein 20-jähriger Paderborner Anfang Dezember selbst anzeigte, da er sich ertappt gefühlt hatte. Nachdem er eine Sober-Mail erhielt, dachte er, er sei wegen des darin erwähnten Ermittlungsverfahrens bereits Beschuldigter.

Laut Mitteilung der Polizei suchte der Mann die Flucht nach vorn und gab zu, pornografische Bilder von Kindern zu besitzen. Kriminalbeamte entdeckten einige solcher Bilder später auf der Festplatte seines PCs. Zudem konnten sie ermitteln, dass der junge Mann auch Bilder per E-Mail verschickt hatte. Ein Strafverfahren wurde bereits eingeleitet. Nach Einschätzung der Polizei handelt es sich bei dem Paderborner aber nicht um einen Intensivtäter im Bereich der Kinderpornografie. (dab)