Details zu Google/AOL-Deal veröffentlicht

Über die Beteiligung Googles an AOL kursieren vor der offiziellen Bekanntgabe bereits wilde Gerüchte; die Diskussion um die Macht der Suchmaschinen im Web wird durch das Geschäft weiter angeheizt.

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Über die Beteiligung Googles an AOL kursieren vor der offiziellen Bekanntgabe bereits wilde Gerüchte. So meldete die New York Times, dass Google zukünftig grafische Werbebanner anzeigen werde. In anderen Meldungen war davon die Rede, dass AOL besonderer Werbeplatz auf den Google-Seiten eingeräumt werde.

Laut einer Mitteilung von Google dagegen werden die grafischen Anzeigen im Google-Werbenetzwerk zwar erweitert, von den Google-Seiten selbst ist dagegen nirgendwo die Rede. Einen neuen Werbeplatz erhält AOL auf den eigenen AOL-Seiten: Ähnlich Google AdWords wird AOL dort kontextbezogene Werbung verkaufen. Eng zusammenarbeiten wird man auch bei der Video-Suche, in die AOLs Premium-Video-Dienst präsentiert werden soll. Die bislang nicht kompatiblen Messenger sollen miteinander kommunizieren können. AOL erhält außerdem ein Guthaben für Werbung bei Google.

Auch wenn die Gerüchte damit erst einmal beendet sein dürften: Die Beobachter werden die Kooperation von Google, das sich mit seinem Wahlspruch "don't be evil" immer als "der Gute" präsentiert, mit AOL, das insbesondere bei gestandenen Surfern ein negatives Image hat, sehr aufmerksam beobachten. Google will laut eigener Aussage "AOL-Inhalte besser zugänglich für Google-Crawler machen". Dies ist zunächst einmal nicht mehr als die Ankündigung technischer Hilfestellung für den neuen Partner. Sollte eines Tages aber auch nur eine AOL-Seite bei einer Suchanfrage verdächtig gut in den Trefferlisten platziert sein, dürfte Google ein Sturm der Entrüstung unter den Nutzern und anderen Werbepartnern sicher sein. Die Diskussion um die Macht der Suchmaschinen und inwieweit sie ohne jede Kontrolle heute schon in vielen Bereichen steuern, was Surfer im Web zu sehen bekomnen, wird durch den Google/AOL-Deal jedenfalls weiter angeheizt. (jo)