3,7 Millionen Kinder in Deutschland nutzen einen Computer

Laut der jüngsten "Kids-Verbraucher-Analyse" sitzen derzeit 300.000 mehr Kinder vor einem Rechner als vor zwei Jahren.

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In Deutschland können 3,7 Millionen Kinder einen Computer nutzen. Das sind laut "Kids-Verbraucher-Analyse 2007" des Egmont Ehapa Verlags 300.000 mehr als vor zwei Jahren. Während das Geschlecht bei der Computernutzung keine Rolle spielt, ist das Alter weiter bedeutend. Über 80 Prozent der 10- bis 13-Jährigen sitzen zu Hause vor einem Rechner – vor zwei Jahren waren es noch 74 Prozent –, bei den 6- bis 9-Jährigen sind es 46 Prozent gegenüber 38 Prozent im Jahr 2005. 93 Prozent der jungen User spielen an ihrem Computer, 64 Prozent gehen ins Internet und 56 Prozent verfassen am Rechner eigene Texte. 52 Prozent nutzen Lexika- beziehungsweise Sprachsoftware und 50 Prozent Lernprogramme.

Insgesamt sind also hochgerechnet 3,3 Millionen Kinder online. Während 80 Prozent der 10- bis 13-Jährigen mindestens ab und zu im Netz unterwegs sind gegenüber 63 Prozent im Jahr 2005, ist es bei den 6- bis 9-Jährigen jeder Dritte. Dies bedeutet bei den jüngsten Usern fast eine Verdoppelung innerhalb der letzten beiden Jahre. Die jungen Internetnutzer gehen zu 77 Prozent online, um sich für die Schule zu informieren. 57 Prozent tauschen sich per E-Mail aus, und 50 Prozent gehen in Chats. 55 Prozent spielen online.

2,1 Millionen Kinder, also 37 Prozent, besitzen ein eigenes Mobiltelefon. 62 Prozent der 10- bis 13-Jährigen haben ein eigenes Handy, aber nur 11 Prozent der 6- bis 9-Jährigen. 82 Prozent der jungen Mobiltelefonierer haben Prepaid-Karten. 39 Prozent telefonieren mit dem Gerät mindestens einmal täglich, 46 Prozent verschicken häufig Kurzmitteilungen und 36 Prozent besorgen sich Klingeltöne. Die Handykosten für ein Kind betragen monatlich 26 Euro, ergab die Studie.

Außer bei teureren technischen Anschaffungen wie einem Handy sind die Eltern oft bereit, dem Markenbewusstsein ihrer Zöglinge nachzugeben, am häufigsten, nämlich zu 57 Prozent, bei Sportschuhen. Darauf folgen Taschen und Rucksäcke sowie Bekleidung. "Zum eigenen Style gehören bei vielen Kids nicht nur Klamotten und Accessoires, sondern auch individuelle Produkte zur Körperpflege", resümiert die Studie außerdem. In den vergangenen Jahren nahm generell die Verwendung von Duschgel, Cremes, Haarpflegeprodukten oder Parfums bei Kindern zu. "Dabei haben immer mehr von ihnen ihre eigenen Produkte im Bad stehen."

Weiter habe sich gezeigt, dass weniger genascht wird. Gaben zu Beginn des neuen Jahrtausends noch fast die Hälfte aller Kinder an, mehrmals pro Woche Bonbons zu lutschen, so sind es inzwischen nur noch 41 Prozent. Kaugummi wird von 42 Prozent gekaut und damit im Vergleich zu 2001 etwas weniger. Besonders gerne genascht werden außerdem noch Fruchtgummis, Tafelschokolade und Schokoriegel. Bei Getränken greifen die Kinder immer öfter zum Mineralwasser als zur süßen Limo oder Cola.

Für die Studie wurden laut Mitteilung innerhalb von sechs Wochen 1588 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren über ihr Medien- und Konsumverhalten befragt. Die Umfrage ist nach Angaben der Autoren repräsentativ für die befragte Altersgruppe. (anw)