TÜV zertifiziert Tracking-Schutzliste für Microsofts Browser

Die TÜV Trust IT GmbH hat eine regelmäßig aktualisierte Tracking-Schutzliste für den Internet Explorer geprüft und sie zertifiziert, da sie die Privatsphäre der Nutzer wirkungsvoll schütze.

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Von
  • Christian Kirsch

Mit einem Zertifikat der TÜV Trust IT GmbH setzt Microsoft seine PR-Kampagne um die Sicherheit des Internet Explorer fort. Die Tochter des österreichischen TÜV bescheinigt der von der britischen Organisation Privacy Online betriebenen Tracking-Schutzliste für den IE 9, "die Privatsphäre der Nutzer nachhaltig und umfassend" zu schützen. Privacy Online ist ein Projekt der London School of Economics, das von Microsoft finanziell unterstützt wird.

Mit diesen Listen will Microsoft Ähnliches erreichen wie andere Browser-Hersteller mit einem "Do not track"-Header: Benutzer sollen Websites daran hindern können, ihr Verhalten zu protokollieren. Anders als der Header, den die Anbieter nicht respektieren müssen, setzen die Tracking Protection Lists (TPL) die Wünsche des Anwenders immer durch. Denn der Internet Explorer lädt keine Inhalte von den dort aufgeführten Domains oder Webseiten nach.

Privacy Online bietet zurzeit zwei solcher vorkonfigurierten Listen an: eine für Webanalytics, die andere für verhaltensorientierte Werbung. An einer dritten Liste speziell zum Schutz von Kindern wird noch gearbeitet. Die bislang vorhandenen Angebote blockieren nicht nur die bekannten großen Tracker wie Google oder Amazon, sondern zum Beispiel auch kleinere wie 24log und abakus.freenet.de. Einmal installierte Tracking Protection Lists hält der Browser nach einem in ihnen vorgegebenen Zeitplan auf dem aktuellen Stand. Die Aktualisierung der TPLs von Privacy Online halten die TÜV-Prüfer für "konsistent, klar definiert und angemessen umgesetzt".

TÜV Trust IT hatte bereits den IE-Versionen 8 und 9 Zertifikate für ihre Sicherheitsfunktionen ausgestellt. Dabei wurden in erster Linie die Einstellungsmöglichkeiten bewertet. Online und in Zeitschriftenanzeigen wirbt Microsoft zurzeit mit einer methodisch unklaren Studie des Fraunhofer SIT von März 2012. Sie bescheinigt dem Internet Explorer, besser vor Malware zu schützen als die Konkurrenten von Google, Mozilla und Apple. (ck)