Domain-Abzocke: Fragwürdiger Adressdienst wieder aktiv

Dieser Tage bekommen insbesondere gewerbliche Inhaber von .at-Domains formelle Schreiben per Post, in denen für ein "Internet Register Österreich" um Rücksendung eines Formulars samt Datum und Unterschrift gebeten wird.

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Alle Jahre wieder reitet die "DAD Deutscher Adressdienst GmbH" eine Abzockparforce. Dieser Tage bekommen insbesondere gewerbliche Inhaber von .at-Domains formelle Schreiben per Post, in denen für ein "Internet Register Österreich" um Rücksendung eines Formulars samt Datum und Unterschrift gebeten wird. Manches Unternehmen hält das für eine Adressüberprüfung der zentralen Registry nic.at und unterschreibt, ohne das Kleingedruckte zu lesen – ein Fehler, der mehr als 3000 Euro kostet.

Wer tatsächlich unterzeichnet und das Formular zurücksendet, schließt einen Vertrag über eine "hervorgehobene Eintragung" in einem weithin unbekannten Online-Verzeichnis. Verlangte der DAD 2004 in Deutschland noch 758 Euro, waren es 2005 in der Schweiz schon 858 Euro. In Österreich sind es nun 958 Euro – pro Jahr, für mindestens drei Jahre. Inklusive Umsatzsteuer macht das 3.448,80 Euro.

Kurioserweise versuchte der in Hamburg ansässige Verlag seinen Trick auch bei der echten Registry nic.at. Dort schrillten sofort die Alarmglocken. "Wir warnen eindringlich alle Kunden vor derartigen Angeboten. Es handelt sich dabei nicht um ein Schreiben der nic.at, der Switch oder der DeNIC", betonte Robert Schischka, technischer Geschäftsführer von nic.at, gegenüber heise online. "Der Absender übt keinerlei Registrierungsfunktion aus und niemand muss sich dieses Angebots bedienen, um seine Domaindaten aktuell zu halten." Getrost in den Wind schlagen kann man daher diese Ankündigung des DAD: "Die Aktualisierung Ihrer Basisdaten wird vorgenommen, auch wenn Sie keinen Auftrag erteilen." (Daniel AJ Sokolov) / (anw)