US-Plattenfirmen suchen nach Beweisen für Copyright-Vergehen

In einem Verfahren wegen angeblicher "Piraterie" hat der Beklagte Antrag auf ein beschleunigtes Verfahren zu seinen Gunsten gestellt. Die klagenden Plattenfirmen bitten um eine Fristverlängerung, um Beweise sammeln zu können.

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Eine Klage von Mitgliedern des Verbands der US-amerikanischen Musikindustrie RIAA wegen angeblicher Copyright-Vergehen steht offenbar auf wackeligen Beinen. Der Beklagte Paul Wilke hat bei Gericht einen Antrag auf "Summary Judgement", also auf eine Entscheidung ohne Gerichtsverfahren zu seinen Gunsten, gestellt. Die Firmen Elektra Entertainment, Warner Bros., Capitol Records, Sony BMG und Universal haben momentan keine ausreichenden Belege, um die Darstellungen Wilkes widerlegen zu können, und deshalb einen Antrag auf Fristverlängerung gestellt, damit sie Beweise sammeln können. Das geht aus dem Weblog "Recording Industry vs. The People" hervor, auf den die Verteidigung verlinkt.

Wilke schreibt in seinem am 9. August gestellten Antrag, die klagenden Musikfirmen hätten in der Klageschrift den falschen Vornamen genannt, er heiße nicht "Paule". Weiter habe er keine von den Musikfirmen genannten Musikstücke auf seinem Computer illegal abgespeichert. Die wenigen Songs, die sich auf seinem Computer befunden hätten, habe er von legal erworbenen CDs kopiert. Außerdem habe er nie ein "Medien-Distributionssystem" zum Download von Musikstücken verwendet.

Das Gericht bestimmte, die Kläger hätten bis zum 19. September 2006 Zeit für eine Antwort auf Wilkes Antrag. Diese wiederum meinen, sie bräuchten insbesondere für die Untersuchung des Computers mehr Zeit, um nach Beweisen für ihre Anschuldigungen suchen zu können. Die Untersuchung solle spätestens am 24. November 2006 abgeschlossen sein. Insgesamt solle die Frist für eine Antwort auf Wilkes Antrag auf den 18. Dezember verlängert werden. (anw)