Telekom sieht sich auf dem richtigen Weg

Die Telekom muss beim Nettogewinn Federn lassen und weitere Rückgänge vor allem im inländischen Festnetz hinnehmen. Das Auslandsgeschäft aber brummt, und mit Breitbandanschlüssen kann der Konzern zulegen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Deutsche Telekom kämpft weiter mit Schwächen in Deutschland und macht inzwischen mehr als die Hälfte des Geschäfts im Ausland. Der Inlandsumsatz fiel im zweiten Quartal um 6,3 Prozent auf 7,62 Milliarden Euro. Dagegen legte der Auslandsumsatz um 13,7 Prozent auf 7,95 Milliarden Euro zu. Das internationale Geschäft verhalf dann auch zu einem Anstieg des Gewinns vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um 1,8 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Der Nettogewinn sackte dagegen um 40,3 Prozent auf 608 Millionen Euro ab. Die Telekom erklärt dies mit gestiegenen Abschreibungen und einem höheren Steueraufwand.

Der Kundenschwund im einstigen Hauptgeschäft, den Festnetz-Telefonanschlüssen in Deutschland, geht ungebremst weiter. Zum 30. Juni 2007 hatte die Telekom im Vergleich zum Vorjahr hierzulande 2,1 Millionen Kunden bei den Schmalbandanschlüsse (Analog- und ISDN-Telefonie) weniger. Allein im ersten Halbjahr 2007 verzeichnete die Telekom einen Rückgang der Schmalbandanschlüsse um 1,1 Millionen, auf das zweite Quartal entfielen daovn 516.000 Anschlüsse. Zulegen konnte die Telekom dagegen bei der DSL-Kundenzahl in Deutschland: Einen Zuwachs von 2,5 Millionen Breitbandanschlüsse gegenüber dem Vorjjahr verzeichnete die die Telekom zum 30. Juni: Die Zahl der von der Telekom bereitgestellten Breitbandanschlüsse wuchs zum Stichtag im Jahresvergleich in Deutschland um 28 Prozent auf 11,5 Millionen; im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs kamen im Inland 373.000 DSL-Kunden hinzu. Der gesamte Konzern konnte die Zahl der Breitbandanschlüsse um 32 Prozent auf 12,95 Millionen steigern. Die Telekom meint, insgesamt im Bereich Festnetz/Breitband bereits Verbesserungen und erste Erfolge der Kosteneinsparungen verbuchen zu können: Das EBITDA des Bereichs, der "wesentlich vom Deutschlandgeschäft beeinflusst" werde, habe gegenüber dem ersten Quartal um 1,9 Prozent leicht gesteigert werden können.

Auch T-Mobile Deutschland konnte zulegen und gewann seit Jahresbeginn 428.000 neue Kunden. Die Mobilfunktochter der Telekom behauptete damit bei insgesamt 34,2 Millionen Kunden den ersten Platz unter den Mobilfunkbetreibern in Deutschland. Spuren hinterließen allerdings die massiven Preiskämpfe, die den Mobilfunkmarkt angesichts weitgehender Sättigung kennzeichnen: Der Umsatz sank in Deutschland um 2,6 Prozent auf vier Milliarden Euro. Weltweit erhöhte T-Mobile die Kundenzahl um 2,56 Millionen auf 112 Millionen; alleine in den USA steigerte T-Mobile die Kundenzahl um 1,8 Millionen. Der Umsatz stieg weltweit um 10,1 Prozent auf 8,65 Milliarden Euro.

Telekom-Chef René Obermann äußerte sich zufrieden über das laufende Sparprogramm, das in diesem Jahr zu Einsparungen von zwei Milliarden Euro führen soll. Insgesamt liege man mit dem Ergebnis des ersten Halbjahrs innerhalb der Erwartungen: "Die wichtigste Botschaft zum ersten Halbjahr lautet: Wir liegen im Plan, unsere Finanzziele für 2007 zu erreichen", betonte Obermann. (jk)