Microsoft bringt Linux in die Windows-Azure-Cloud

Seit heute bietet Microsoft in seiner Azure-Cloud virtuelle Maschinen mit Linux an. Die Linux-VMs sind Teil einer Initiative, mit der Microsoft die Einbindung von Windows Azure in so genannte hybride Clouds erleichtern will.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Ab sofort bietet Microsoft in seiner Azure-Cloud virtuelle Maschinen mit Linux an. Wie ihre Windows-Pendants sind sie in fünf Leistungsklassen (1-GHz-CPU mit 768 MByte RAM, bis acht 1,6-GHz-Kerne mit 14 GByte RAM) erhältlich. Die Preise sind gleich, obwohl Microsoft ausdrücklich darauf hinweist, dass bei virtuellen Maschinen mit Linux – anders als bei Windows-VMs – keine Lizenzkosten für das Betriebssystem enthalten sind.

Die virtuellen Linux-Maschinen sind Teil einer Initiative, mit der Microsoft die Einbindung von Windows Azure in so genannte hybride Clouds erleichtern will. Hybrid-Clouds verknüpfen lokale Ressourcen ("Private Cloud") mit öffentlich zugänglicher Cloud-Infrastruktur wie Amazon EC2 oder Windows Azure. Die neuen virtuellen Computer in Windows Azure sollen es Nutzern erlauben, eigene virtuelle Maschinen im Virtual-Hard-Disk-Format (VHD) aus dem lokalen Cluster zu Windows Azure zu schieben oder fertige virtuelle Maschinen aus einer Galerie auszuwählen. Hintergründe dazu findet man in einem Blog-Beitrag von Microsoft-Vizepräsident Bill Laing.

Microsoft erlaubt nicht nur den Einsatz selbst erstellter Linux-Images in seiner Azure-Cloud, sondern bietet einige vorkonfigurierte an. Zurzeit sind das Ubuntu 12.04, CentOS 6.2 sowie SUSE Enterprise Server 11.2 und Open SUSE 12.1.

Die Redmonder arbeiten bereits seit längerem darauf hin, dass der Linux-Kernel gut unter dem eigenen Hypervisor Hyper-V läuft, der die Virtualisierungstechnik in Windows Azure stellt. Im aktuellen Linux-Kernel 3.4 wurde mit dem Hyper-V-Storage-Treiber der letzte noch fehlende Treiber für Microsofts Virtualisierungsschnittstelle in den Standard-Kernel aufgenommen.

Das Windows Azure SDK enthält Aktualisierungen für die bisher schon unterstützten Umgebungen Java, PHP und .NET. Hinzu kommt Python als neue Programmiersprache. Außerdem soll das Entwicklungskit eine vollständige Kommandozeilen-Unterstützung für Windows und Mac OS X enthalten.

Details zu den neuen Funktionen und Paketen will Microsoft heute um 22 Uhr deutscher Zeit in einem Webcast verraten. (ck) (odi)