Innovate 2012: DevOps-Tools für die Entwicklung in der Cloud

In Orlando endet die IBM-Konferenz für Software- und Systeminnovation. Dort wurden einige Neuvorstellungen und Weiterentwicklungen für Softwareentwickler gezeigt.

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  • Harald Weiss

"Software ist das Lebenselixier aller Unternehmen geworden. Jede Software-Innovation führt nahezu automatisch zu einer Business-Innovation", sagte IBMs Chef für den Bereich Middleware-Software, Robert LeBlanc auf der diesjährigen Innovate-Konferenz seines Unternehmens in Orlando. Damit aber ergäben sich einige neue Probleme. Nach Ansicht von Rational-Chef Kristof Kloecker steckten Entwickler heute in dem Dilemma, immer mehr in einer immer kürzeren Zeit abliefern zu müssen, während andererseits die Kontrollfunktionen zunehmen, vor allem im Bereich Governance, Security und Budgeteinhaltung.

Mit seinen Produktankündigungen adressierte IBM genau dieses Spannungsfeld aus schneller Entwicklung einerseits und ausreichender Kontrolle andererseits. Im Zentrum standen Produkte für eine Vereinfachung, Beschleunigung und bessere Strukturierung des Lebenszyklus' von Anwendungen.

So will IBM einen Teil der Rational Collaborative Lifecycle Management (CLM) Suite demnächst als DevOps-Tool (Development Operations) über die SmartCloud als Service anbieten. Das ist die neue Pilot-Software SmartCloud Continuous Delivery, mit der der kontinuierliche Weiterentwicklungsprozess von Anwendungen koordiniert und strukturiert erfolgen kann. IBM beschreibt das Werkzeug als einen Satz an Best-Practice-Pattern, mit deren Hilfe sich die CLM-Tools sowie die SmartCloud-Provisioning-Software zum Managen des Lifecycles Cloud-basierter Services optimal nutzen lassen. Dabei kann IBMs Continuous-Delivery-Plattform nicht nur in Verbindung mit der eigenen Entwicklungssoftware genutzt werden, sondern auch zusammen mit Fremdprodukten, beispielsweise Puppet Labs. SmartCloud Continuous Delivery wurde bereits im März angekündigt und befindet sich gegenwärtig im Beta-Status.

Zu den weiteren IBM-Ankündigungen gehört die neue Version 4.0 von CLM. Die Suite basiert auf der offenen Entwicklungsplattform Jazz und koordiniert die Informationen der drei Rational-Produkte Requirements Composer, Team Composer und Quality Manager. Diese Informationen aggregiert CLM zu konkreten Hinweisen, wie sich ein Entwicklungsprojekt über alle Phasen hinweg weiterentwickelt.

Neu ist das Application Performance Management. Es bietet jetzt den direkten Zugang zu IBMs Tivoli-Systemmonitoring und -Management an. Darüber lassen sich dann die Performance-Werte einer Applikation direkt aus der SmartCloud-Umgebung heraus überwachen und steuern.

Auch für den immer wichtiger werdenden Bereich der Softwareentwicklung für mobile Anwendungen stellte IBM neue Angebote vor. Kernstück ist die Technik, die IBM durch die Akquisition von Worklight erworben hat. Hier handelt es sich um eine weitestgehend standardisierte Entwicklungsumgebung, die keine starre Verknüpfung zu den jeweiligen Endgeräten und deren Formaten hat. Das bedeutet, dass der Entwicklungsprozess zunächst losgelöst vom Zielgerät erfolgt und erst zu einem späteren Zeitpunkt die erforderlichen Anpassungen an das Ziel-OS sowie an die verschiedenen Formfaktoren weitestgehend automatisch durchgeführt werden können.

Die Worklight-Programme sind bei IBM jetzt mit Rational CLM, Rational Application Developer und dem Application Center verbunden. Dazu gehört auch ein SDK sowie ein Emulator zur Entwicklung von Anwendungen auf Android-Systemen.

Ein besonderer Problembereich bei der Entwicklung sei laut IBM immer noch das Testen von neuen oder weiterentwickelten Anwendungen. Um den Zustand zu verbessern und zu automatisieren, hat IBM jetzt die von Green Hat im Januar erworbene Test-Automatisierungstechnik mit dem eigenen Rational Collaborative Lifecycle Management integriert. Damit lassen sich die virtuellen Testumgebungen von Green Hat jetzt innerhalb von Rational CLM anlegen – komplexe Systeme sollen sich so einfacher und schneller testen lassen. ()