Bericht: US-Militär stört europäischen Kommunikations-Satelliten

Laut einem Bericht des Zürcher "Tages-Anzeigers" könnte die US-Armee Urheber der Störung eines Eutelsat-Satelliten Ende Januar gewesen sein.

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Von
  • Boi Feddern

Beim Versuch, die Ausstrahlung des irakischen Fernsehsenders Al-Zawraa zu stören, hat das US-amerikanische Militär Ende Januar vermutlich versehentlich die Satellitenübertragung von Nachrichtenagenturen, darunter der Agence France Presse (AFP) und der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA), lahmgelegt. Laut einem Bericht des Zürcher Tages-Anzeigers hielt die Störung Ende Januar auf dem Satelliten HotBird 8 des Betreibers Eutelsat mindestens 24 Stunden an.

Auslöser für den Störversuch des US-Militärs könnte ein Bericht der Washington Post zwei Tage zuvor gewesen sein, in dem der Besitzer des TV-Senders Al-Zawraa angekündigt hatte, dass sein Programm innerhalb von 48 Stunden via Eutelsat zu empfangen sei. Al-Zawraa ist ein sunnitischer Sender und gilt als extremistisch, da er angeblich regelmäßig Anschläge von Rebellen auf US-Militär zeigt.

Der Sender wurde allerdings nie auf HotBird 8 ausgestrahlt, sondern nur ein irakisches Fernsehprogramm mit dem ähnlichen Namen Al-Zahra. Dieser Sender ist im Besitz von Schiiten und gilt als gemäßigt. Al-Zahra könnte das amerikanische Militär mit ihrem eigentlichen Ziel verwechselt haben. Der extremistische Sender Al-Zawraa war dagegen erst nach den Attacken kurzfristig auf EuroBird 2 via Eutelsat empfangbar, sendet jetzt aber auf Arabsat. (boi)