Bericht: Server-Markt erleidet auch in EMEA herbe Verluste

Für das erste Quartal 2012 melden die Marktforscher von IDC auch für die EMEA-Region Umsatzrückgänge beim Servergeschäft. Die Verluste entsprechen dem weltweiten Trend, fielen aber mit 11,9 Prozent höher aus.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Rund 3,1 Milliarden US-Dollar Umsatz haben die Serverhersteller im ersten Quartal 2012 in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) erwirtschaftet. Laut den Marktforschern von IDC verzeichneten sie damit einen Rückgang von 11,9 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das entspricht 556.877 verkauften Servern und somit 3,8 Prozent weniger als im ersten Quartal 2011. Weltweit ermittelte IDC einen Umsatzrückgang von 2,4 Prozent und begründet diesen Trend mit dem verzögerten Start von Intels neuer Xeon-Generation E5.

Im Vergleich zum vierten Quartal lag der Verlust gar bei 23,9 Prozent (entspricht 13,1 Prozent weniger Geräten) und ist der erste zweistellige Umsatzrückgang seit 2009. Allerdings verzeichneten die Analysten eine regional sehr unterschiedliche Entwicklung. Während beispielsweise Westeuropa den gesamten EMEA-Trend widerspiegelt, nahmen die Umsätze in Zentral-, Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika lediglich um 3,7 Prozent im Jahresvergleich ab und kamen noch auf 752,96 Millionen US-Dollar. Grund für den geringeren Verlust waren starke Serververkäufe in Russland, womit der Markt in Osteuropa sogar gegen den Trend um 4 Prozent wuchs.

Die gefragtesten Server waren wieder einmal x86-Systeme, die 2,2 Milliarden US-Dollar erwirtschafteten, aber dennoch im Jahresvergleich 3,2 Prozent einbüßten. Der Umsatz mit den übrigen Plattformen (RISC/Itanium, Unix, Mainframe etc.) ging dagegen um 28,7 Prozent zurück und brachte nur noch 841,9 Millionen US-Dollar ein. Nach Umsatz liegt laut IDC mittlerweile Hewlett-Packard mit 1,193 Milliarden US-Dollar klar vorne, gefolgt von IBM mit 819,49 Millionen US-Dollar. Während IBM jedoch 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr verlor, musste HP sogar einen Rückgang der Erlöse um 19,1 Prozent hinnehmen. Oracle und Fujitsu verzeichneten ebenfalls Verluste von 6,2 bzw. 7,4 Prozent. Von den Top-5 Serverherstellern gewann lediglich Dell 6,3 Prozent hinzu und erwirtschaftete 436,56 Millionen US-Dollar. 2011 waren es noch 410,50 Millionen US-Dollar. Der Hersteller verkaufte 2,4 Prozent mehr Geräte als noch im Vergleichszeitraum 2011. Offensichtlich profitierte Dells PowerEdge-Serie von der starken Nachfrage nach High-End-x86-Servern.

Top 5 Server-Anbieter EMEA, Q1-2012
Hersteller Q1/12 Umsatz Q1/12 Marktanteil Q1/11 Umsatz Q1/11 Marktanteil Umsatzwachstum
HP 1193,27$ 38,2% 1474,50$ 41,6% -19,1%
IBM 819,49$ 26,3% 997,02$ 28,2% -17,8%
Dell 436,56$ 14,0% 410,50$ 11,6% 6,3%
Oracle 226,23$ 7,2% 241,18$ 6,8% -6,2%
Fujitsu 182,41$ 5,8% 196,88$ 5,6% -7,4%
Andere 263,17$ 8,4% 220,72$ 6,2% 19,2%
gesamt 3121,12$ 100% 3540,81$ 100% -11,9%
Quelle: IDC Juni 2012; Angaben in Millionen US-Dollar

(roh)