Nordkorea soll hinter Angriff auf südkoreanischen Flughafen stecken

Im März 2011 wurde der Flughafen Incheon Ziel mehrerer DDoS-Attacken. In diesem Zusammenhang wurde diese Woche ein Mann verhaftet.

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Südkorea verdächtigt den verfeindeten Norden der Halbinsel, das Computersystem des internationalen Flughafens der Stadt Incheon angegriffen zu haben. In diesem Zusammenhang wurde diese Woche ein 39 Jahre alter Mann verhaftet, der gegen nationale Sicherheitsgesetze verstoßen haben soll. Laut einem Bericht der südkoreanischen Tageszeitung Joongang Daily soll der Verdächtige – ein Spiele-Distributor – nach China gereist sein, um dort mit nordkoreanischen Agenten des Nachrichtendienstes Reconnaissance Bureau (RGB) Kontakt aufzunehmen. Diesen habe er angeboten, mit Malware verseuchte Online-Spiele in Südkorea zu vertreiben.

Die Computer, auf denen die Spiele installiert waren, sollten Teil eines Botnetzes werden und das Computersystem des Flughafens von Incheon per DDoS lahmlegen helfen. Der Verdächtige habe die Spiele über südkoreanische Anbieter vertrieben. Laut dem Zeitungsbericht sei der Flughafen Inchion im März 2011 bis zu dreimal angegriffen worden. Der RGB wird von den südkoreanischen Ermittlern auch verdächtigt, seine Finger im Spiel gehabt zu haben, als am 15. September 2011 in Incheon die Flugkontrolle ausfiel.

Nun werde untersucht, ob Nordkorea in Incheon einen ähnlich schädlichen Wurm wie Stuxnet eingeschleust hat. Südkorea befürchtet, der Norden könne so auch wichtige Infrastruktur stören, heißt es weiter in dem Bericht. Nordkorea habe dafür in China Programmierer angeheuert.

Nordkorea hatte im August vorigen Jahres Verdächtigungen dieser Art als "unverzeihliche Provokationen" zurückgewiesen. Über Infokrieger aus der Achse des Bösen wird schon länger spekuliert. 2009 waren Vermutungen laut geworden, dass Websites der Regierungen von Südkorea und den USA sowie von Unternehmen von Zombie-Rechnern angegriffen wurden, die unter nordkoreanischer Kontrolle stehen. (anw)