Second Life brachte 2006 vermutlich weniger als 11 Millionen US-Dollar Umsatz

In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gestand Second-Life-Gründer Philip Rosedale ein, dass sich von den etwa 5 Millionen Mitgliedern nur 10 Prozent dort regelmäßig aufhalten.

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Philip Rosedale bezeichnet Schätzungen, nach denen sein Unternehmen Linden Lab 2006 weniger als 11 Millionen US-Dollar umsetzte, als "vernünftig". Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er laut Bericht, Umsatz und Nutzerzahlen der Fantasiewelt Second Life wüchsen monatlich um etwa 15 Prozent. Im Dezember lag die Zahl der Second-Life-Nutzer noch bei 2,25 Millionen, seither habe es demnach mehr als eine Verdoppelung gegeben. Im vierten Quartal 2006 habe Linden Lab erstmals die Gewinnzone erreicht.

Rosedale glaubt, Second Life könnte eines Tages größer als MySpace.com werden, wo derzeit 165 Millionen Nutzer registriert sind. Im Gegensatz zu der Community gebe es auf Second Life mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem sei das Publikum vom Alter her mehr gemischt. Der Illustrierten Vanity Fair hatte Rosedale kürzlich prophezeit: "Second Life wird so groß wie das Internet. Ich rechne mit mehr als 1,5 Milliarden Usern."

Laut Rosedale hielten sich momentan aber lediglich 10 Prozent der angemeldeten Mitglieder regelmäßig in der virtuellen Welt auf. Er räumt selbst ein, dass sich die Nutzer wegen der mangelnden Bedienungsfreundlichkeit frustriert abwenden. InformationWeek hatte vor Kurzem berichtet, noch in diesem Jahr werde Second Life das Maximum an 100.000 gleichzeitigen Nutzern erreicht haben. Momentan werden bei Linden Lab die Serverkapazitäten kontinuierlich ausgebaut, damit es künftig nicht mehr zu ständigen Ausfällen komme. Zurzeit sind dort laut InformationWeek 2000 Server im Einsatz.

Als "unwahrscheinlich" bezeichnet es der Linden-Lab-Chef, dass sein Unternehmen ein lukratives Angebot wie jenes von Google für YouTube annehmen würde. Weiter wollte er sich nicht dazu äußern, ob sein Unternehmen einen Börsengang plant. (anw)